Zillertaler Alpen

[928] Zillertaler Alpen, Gebirgskette der Zentralzone der Ostalpen in Tirol (s. Karte »Tirol«), vom Wipptal (westlich) bis zur Krimmler Ache, der Birnlücke und dem Ahrental (östlich) reichend, umfaßt zwei durch das Pfitscher- und Zemmtal voneinander geschiedene Hauptkämme, von denen der nördliche als Tuxer, der südliche, welcher der großen Tauernkette angehört, als Zillertaler Hauptkamm bezeichnet[928] wird. Beide Kämme sind vorzugsweise nach N. gegliedert und kehren ihren Steilabsturz nach S. Sie sind stark vergletschert und ziemlich geschlossen, insbes. im Gebiete des Zemm- und Zamser Tals, wogegen vom Zillergrund mehrere unbeschwerliche Übergänge über den Kamm nach dem Ahrental führen. Die Täter der Z. A. sind sehr tief in das Gebirgsmassiv eingeschnitten, weshalb die relative Höhe der Kämme und der Neigungswinkel der Abhänge bedeutend ist. Die mittlere Kammhöhe beträgt 2750 m. Sechs Spitzen erheben sich über 3400 m, und zwar im Tuxer Kamm Riffler 3245 m und Olperer 3480 m und südlich, jenseit der Einsenkung der Alpeiner Scharte, Schrammacher 3416 m; im Zillertaler Hauptkamm sind Hochfeiler, der höchste Gipfel der Z. A., 3523 m, Hochferner 3487 m, Mösele 3486 m, Thurnerkamp 3422 m. Erwähnenswert sind hier noch der Große Löffler (3382 m), und der Schwarzenstein (3370 m). Eine besondere Gruppe bildet im NO. die Reichenspitzgruppe zwischen dem Krimmler Achental und dem Zillergrund, mit der Reichenspitze (3305 m) und der Wildgerlosspitze (3282 m). Die Z. A. zählen 132 Gletscher (darunter 5 primäre). Seen gibt es 11, jedoch von geringer Ausdehnung. Die Z. A. sind ein Hauptziel alpiner Touren und enthalten zahlreiche Unterkunftshütten, wie die Berliner Hütte, das Furtschagelhaus, die Wiener Hütte, die Olpererhütte, die Rifflerhütte, die Greizer Hütte u. a. Vgl. Sonklar, Die Z. A. (Gotha 1872); Heß, Führer durch die Z. A. (Wien 1887); Diener, Die Zillertaler Gruppe (im 3. Bd. des Alpenvereinswerkes »Die Erschließung der Ostalpen«, Berl. 1894); »Spezialkarte der Z. A.« (1: 50,000), 2 Blätter, herausgegeben vom Deutschen und Österreichischen Alpenverein.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 928-929.
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