Zintgraff

[951] Zintgraff, Eugen, Afrikareisender, geb. 16. Jan. 1858 in Düsseldorf, gest. 4. Dez. 1897 in Tenerife, studierte in Berlin, Bonn, Straßburg und Heidelberg die Rechte, ging 1884 mit Chavanne an den Kongo, dann 1886 im Auftrag der deutschen Reichsregierung nach Kamerun, wo er den Wuri, die Hauptader des Kamerunflusses, erforschte. Nach kurzem Aufenthalt in Deutschland ging er 1887 wiederum nach Kamerun, gründete die Station Barombi und drang 1889–90 bis zum Binuë und nach Adamaua vor. Auf einer vierten Reise nach Afrika zog Z. von der Barombistation in das Land der Bafuti, erlitt aber 31. Jan. 1891 in einem Kampfe mit ihnen so große Verluste, daß er zur Küste zurückkehren mußte. Ein zweiter Vorstoß hatte wenig Erfolg. Z. kehrte 1892 nach Deutschland zurück, schied aus dem Reichsdienste, bereiste 1893–94 Sansibar, Deutsch- und Portugiesisch-Ostafrika und die Goldfelder Transvaals und leitete 1896 Plantagenbau im Kamerungebiet. Er veröffentlichte: »Nord-Kamerun, Schilderung der 1886–1892 unternommenen Reisen« (Berl. 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 951.
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