Schararaka (Bothrops brasiliensis)

[529] Die Schararaka (Bothrops brasiliensis, Vipera brasiliensis und Weigelii, Cophias Jararakka oder Jararaca, Bothrops Megaera, furia, leucostigma und ambigua, Trigonocephalus Jararaca, Craspedocephalus brasiliensis) wird nach Messungen des Prinzen von Wied 1,42 Meter lang, soll aber, wie Tschudi mitgetheilt wurde, eine Länge von 1,8 Meter erreichen können. Ihr breiter eiförmiger, stark von dem dünnen Halse abgesetzter Kopf verschmälert sich etwas vor den Augen; die Schnauze ist rundlich zugespitzt, ein wenig aufgeworfen und schief abgestutzt; der mäßig schlanke Rumpf erscheint, weil das Rückgrat kielartig hervortritt, fast dreieckig; der kurze, zum Greifen nicht geeignete Schwanz ist dünn und zugespitzt. Als Anzahl der Oberlippenschilder, auf welche man großes Gewicht gelegt hat, gibt Wied sieben, Schlegel und mit ihm Gray neun, Wucherer acht an; Hensel endlich fand bei einer dieser Schlangen auf der einen Seite acht, auf der andern neun Oberlippenschilder. Die Anzahl der Schuppenlängsreihen beträgt nach Angabe Schlegels, Dumerils und Bibrons siebenundzwanzig. Färbung und Zeichnung scheinen erheblich abzuändern. Nach Wied ist die Schararaka auf dem Kopfe graubraun, in der Stirngegend dunkler gestreift und gepunktet, übrigens oberseits auf einfach bräunlichgrauem, oft etwas mehr ins Bläuliche, oft mehr ins Bräunliche fallendem Grunde jederseits mit dunkelgrauen oder schwärzlichbraunen, großen dreieckigen Flecken gezeichnet, welche am Rande der Bauchschilder breit sind und nach dem Rücken hinauf schmäler werden, meistens wechselständig, zum Theil aber auch mit ihren Spitzen vereinigt sind oder durch graubraune Flecke verbunden werden. Diese Flecke [529] zeigen sämmtlich einen allmählich dunkler werdenden Rand, besonders nach oben, und an ihrem Grunde jederseits einen runden, dunkel braungrauen Punkt, sind am Rumpfe deutlich, am Halse undeutlich ausgedrückt und bilden am Schwanze breite Querbinden. Die gelblichweiße Grundfärbung des Bauches, dessen Schilder je zwei grauliche Marmelflecke tragen, wird durch eine Reihe runder, graubrauner Flecke von der dunkeln Oberseite getrennt. Bei jungen Schararakas ist die Schwanzspitze weiß.

Quelle:
Brehms Thierleben. Allgemeine Kunde des Thierreichs, Siebenter Band, Dritte Abtheilung: Kriechthiere, Lurche und Fische, Erster Band: Kriechthiere und Lurche. Leipzig: Verlag des Bibliographischen Instituts, 1883., S. 529-530.
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