161. Gattung: [192] Phyllodrepa Thoms.

Von Omalium durch längere, schmälere, parallele Gestalt verschieden; Hsch. ohne oder mit schwachen Längseindrücken, fast so breit als die Fld. u. die Ocellen auf dem Scheitel stehen meistens weiter auseinander u. sind undeutlicher.


Die Arten leben unter Baumrinden, wo ihre Larven den Borkenkäfern nachstellen, unter Laub u. Moos, sowie auch einige in Pilzen.


Uebersicht der Untergattungen.


1'' Scheitel am HR. mit einem Grübchen oder vertieftem Längsstriche, dahinter stehen die Ocellen.

2'' Gld. 5 der F. ist breiter als 4 u. 6. – Bei uns nicht vertreten.

5. Dialycera Ganglb.

2' Gld. 5 der F. ist ein Uebergangsgld., schmäler als 4 u. kaum so breit als 6, oder es ist so breit als 6.

3'' St. zwischen den F. ohne Grübchen

4. Hypopycna Rey.

3' St. zwischen den F. mit 2 Grübchen

1. Phyllodrepa s. str.

1' Scheitel am HR. vor den Ocellen ohne Grübchen.

4'' Körper linear, parallel, oben abgeflacht, fein behaart oder kahl. Fld. länger als zusammen breit

2. Dropephylla Rey.

4' Körper länglichoval, rostrot, oben gewölbt u. dicht fein behaart. Fld. so lang als zusammen breit

3. Hapalaraea Thoms.


Untergattung: Phyllodrepa Rey.


1'' Fld. verworren punktiert oder nur mit stellenweis gereihten Punkten.

2'' Hlb. chagriniert u. nicht deutlich punktuliert. Käfer braun oder schwarz.

3'' Hsch. u. Fld. fast gleich stark punktiert, die Punktur der Fld. mit feinen netzartigen, nadelrissigen Kritzeln verbunden, hinten am SpitzenR. längsstrichelig.

4'' Schwarz, VKörper fein punktiert, Fld. stark nadelrissig genetzt, die B. rot bis gelb, F. schwarz, oft aber Gld. 3 u. 4 der F., manchmal selbst auch die Spitze derselben rot. Das 1. u. 2. freiliegende Hlb.-Tergit mit je 2 kleinen, grauen Tomentflecken. 3,5–4,5 mm.

5'' OS. fast kahl. – (Ph. viburni Grav., ruficornis Steph., maculicornis Heer.) – Häufig

floralis Payk.

[192] 5' OS. deutlich, weich, ziemlich dicht behaart. 3,2 mm. – Tirol, Bayern.

puberula Bernh.

4' Schwarz, die Basalhälfte der F., Ts., die S. des chagrinierten Hsch. u. die B. rot. Die Punktur der Fld. oft nur an der Spitze nadelrissig oder längsstrichelig. Nur das 1. freiliegende Tergit mit 2 grauen Tomentflecken. 3–3,5 mm. – (Ph. salicina Gyll.) – Selten

nigra Grav.

3' Hsch. mindestens doppelt feiner punktiert als die Fld., die Punktur der letzteren nicht nadelrissig genetzt oder an der Spitze längsstrichelig, sondern einfach eingestochen.

6'' F. mit 5–6 grösseren Endgld., Scheitelgrübchen kurz u. tief, die Punkte der Fld. hie u. da längsstreifig angeordnet. Färbung wie bei nigra. – Hamburg, Preussen, Mark, sehr selten

nigra var. translucida Kr.

6' F. mit abgesetzten 7 grösseren Endgld., Scheitelgrübchen sehr klein, flach, die Fld. zwischen den Punkten mit starken, jederseits verkürzten Längsstreifen. Schwarzbraun, Hsch. rotbraun, die S. heller, der Mund, die Basis der F.u. die B. gelb. 4–5 mm. – In Mittel- u. Süddeutschland, sehr selten.

salicis Gyll.

2' Hlb. glänzend, dicht, ziemlich kräftig punktiert, Fld. punktiert, mit unvollständigen Längsstreifen, Hsch. seitlich gerundet. Rot, K. ganz oder teilweise schwärzlich, eine Makel an der Spitze der Fld. dunkel. 4–4,5 mm. – (Ph. brunnea Payk.) – T. 56, Fg. 8. – Weit verbreitet, aber selten.

melanocephala F.


Untergattung: Dropephylla Rey.


1'' Fld. mit groben, ziemlich regelmässigen Punktreihen. Gelbrot, fast kahl, der K. schwarz, Fld. an der Naht u. dicht vor der Spitze dunkel. Selten ist auch der Hlb. ganz oder zum Teile dunkel. 2,5–3 mm. – (D. lucida Er.) – T. 56, Fg. 9. – Unter Baumrinden nicht selten

ioptera Steph.

1' Fld. verworren punktiert, oder nur mit Andeutungen von Punktreihen, OS. meistens fein behaart.

2'' Fld. dicht u. grob, runzelig, Hsch. stark u. dicht punktiert. OS. kahl. Hsch. breit, vor den HWinkeln ausgeschweift. Rostrot, einfarbig (Stammform), oder die Gegend des Sch. u. der HR. der Fld. geschwärzt: v. scabriuscula Kr. (D. elegans Kr.) 2,5–3,5 mm. – Bayern, Elberfeld, Glatzer Geb.

linearis Zettst.

2' OS. feiner, dicht punktiert, sehr fein deutlich behaart.

3'' Grösser, K.u. Hlb. schwarzbraun, FKeule stark entwickelt, braun, Hsch. u. Fld. braunrot, der Mund, die Basis der F.u.B. rotgelb. VKörper dicht punktiert. 2,5 mm. – (D. hiemalis Fuss.) – Rheinprovinz, Allergebiet, sehr selten

gracilicornis Fairm.

3' Kleiner, K.u. Hlb. schwarz, Hsch. u. Fld. dunkelbraun, 5 Basalgld. der F.u.B. gelb. VKörper sehr gedrängt punktiert. 2–2,3 mm. – (D. brevicornis Er., Heeri Heer, obsoleta Rey, perforata Fiori.) – Sachsen, Hessen, Westfalen, Mecklenburg, Hamburg, selten

vilis Er.


Untergattung: Hapalaraea Thoms.


Länglichoval, gewölbt, rotgelb, einfarbig, dicht u. fein behaart, VKörper dicht u. fein punktiert. Ocellen weit auseinandergerückt. K. zwischen den F. mit 2 Eindrücken. 2,5–3 mm. – (H. ulmi Motsch.) – In Deutschland einzeln

pygmaea Gyll.1


[193] Untergattung: Hypopycna Rey.


Oval, gewölbt, einfarbig gelbrot, kaum sichtbar behaart, F. schlank, K. mit vorstehenden Augen, fast ohne Schläfen, Hsch. quer herzförmig, etwas schmäler als die Fld., fein punktiert, Fld. etwas länger als zusammen breit, mässig stark, nicht dicht punktiert. 2–2,5 mm. – (H. marina Ragusa.) – Wurde bei Hamburg gefunden

rufula Er.

Fußnoten

1 Eine zweite Art ist: H. alutacea n. sp. Der pygmaea sehr ähnlich aber halb so gross, OS. ganz fein hautartig retikuliert u. feiner behaart, dazwischen auf K.u. Hsch. spärlich u. fein, auf den fast matten Fld. kaum stärker u. dichter punktuliert, Hsch. auf der Scheibe, über die HWinkel mit einer schrägen Abflachung. 1,8 mm. – Circassien.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1909, S. 194.
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