2. [250] Unterfamilie. Lampyrinae.

Leuchtkäfer, Glühwürmer, Scheinwürmchen. Schl. mit einfachen kleinen, an der Basis schräg angelegten Trochanteren. K. meistens ganz unter dem hohen, an der Basis abgeschnittenen, vorne mehr weniger abgerundeten Hsch. eingezogen, beim S mit sehr grossen, kugeligen, sehr genäherten Augen, die St. dazwischen konkav, beim Q mit kleinen Augen u. breiterer, nicht konkaver St. Fld. hinten klaffend, oft auf kurze Stummeln reduziert. –


Die Käfer besitzen die Fähigkeit, im Dunkeln unter Phosphoreszenzerscheinungen zu leuchten. Es ist einwandsfrei nachgewiesen worden, dass die Q von Lampyris noctiluca sich zur Anlockung der S auf den Rücken zu legen pflegen oder sich an hohe Grashalme hängen, um ihr Licht sichtbar zu machen u. dass die Q heller aufleuchten, wenn sich S nähern. Es gibt übrigens auch verschiedene amerikanische Elateriden, welche das Vermögen zu leuchten ebenfalls besitzen. Die Lampyriden sind Nachttiere, die S sind tüchtige Flieger, den Q hingegen mangeln die Flügel, weshalb sich diese auf dem Boden zwischen Moos u. Graswurzeln aufhalten. Die sehr bekannten Larven sind schwarz u. haben meist gelbe Flecken an den S. der Rückentergite, ihr K. ist ebenfalls klein u. unter den Thorax einziehbar. Sie kriechen frei herum u. nähren sich von kleinen Mollusken u. verbergen sich tagsüber unter Rinden, Hölzern u. Steinen. Sie überwintern u. verpuppen sich Ende des Frühjahres; die Imagines erscheinen im Juni. –


Für unsere Fauna haben wir nachfolgende Gattungen zu berücksichtigen:


1'' Hsch. vorne halbkreisförmig gerundet, die Basis gerade oder doppelbuchtig, jederseits ohne eingedrückten Ausschnitt, der K. in beiden Geschlechtern unter demselben geborgen. OS. lederartig, dazwischen punktuliert.

2'' F. dünn, die Länge des Hsch. nicht erreichend, Fld. beim S vollständig ausgebildet, mit Flügeln, beim Q ungeflügelt u. die Decken als kurze Stummeln vorhanden.

3'' Hsch. mit scharfwinkeligen HEcken, neben dem VR. nur mit schmalen oder fehlenden Fensterflecken

Lampyris Geoffr. 251.

3' Hsch. mit doppelbuchtiger Basis u. nach hinten gezogenen, an der Spitze abgestumpften HWinkeln, auf dem vorderen Teile der Scheibe mit 2 grossen, ovalen, pigmentlosen, glashellen u. durchsichtigen Fensterflecken.

Phausis Lec. 252.

2' F. dick, den Hsch. weit überragend. Fld. beim S u. Q sehr stark verkürzt, Hsch. vorne elliptisch abgerundet, ohne Fensterflecken.

Phosphaenus Lap. 252.

1' Hsch. vorne fast abgestutzt, stark quer, die Basis jederseits ausgerandet u. die Scheibe an der Basis zwischen den Ausbuchtungen quer vertieft. Der K. ist beim S zur Hälfte unbedeckt, beim Q von oben nicht sichtbar. Fld. in beiden Geschlechtern ausgebildet, Fl. beim S vorhanden, beim Q fehlend. OS. kräftig punktiert. – Kommt nördlich bis Illyrien vor; bei uns nicht vertreten

Luciola Lap.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911, S. 250-251.
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