44. [247] Familie. Cantharidae.

Weichkäfer. Schn. ohne Längskanten, manchmal aber dick u. abgeflacht. Tr. einfach oder mit herzförmig gelapptem 4. Gld. HHü. hängend, aber sehr selten mit ausgebildeten SchlDecken. Körper meistens gestreckt u. schmal, übrigens sehr mannigfach gebildet. Hlb. aus 6–7 Sterniten bestehend, letztere von etwas häutiger Substanz.


Die Arten leben meistens räuberisch von anderen Insektenlarven.

Diese grosse Familie zerfällt in nachfolgende UFamilien:


1'' Schl. u. Schn. dick, abgeflacht u. unten in der Regel beide flach gefurcht, die AussenS. der Schn. gebogen.1 Fld. oft mit Streifen, Rippen oder Punktreihen.

2'' K. klein, die F. einander genähert, auf der St. zwischen oder vor den Augen eingefügt, gewöhnlich dick.

3'' Schl. an der seitlichen Spitze der grossen Trochanteren eingefügt. Epipleuren der Fld. schmal oder sehr schmal, aber bis zur Spitze reichend2, an der Basis nicht verbreitert u. hier nicht ausgehöhlt. K. in beiden Geschlechtern gleichartig gebildet, die Augen des S nicht grösser als beim Q. Hsch. meist durch Kiele oder kielförmig begrenzte Felder ausgezeichnet; Fld. mit Rippen u. dazwischen mit gitterartigen Punktstreifen, selten mit einfachen, feinen Punktreihen

Lycinae 248.

[247] 3' Schl. mit einfachen, kleinen, schräg an der SchlBasis befindlichen, mit den Schl. innig verbundenen Trochanteren. Epipleuren der Fld. an den Schultern breit, allmählich verengt, spitz dreieckig u. hier tief ausgehöhlt, von den HHü. nach hinten geschwunden. K. ganz unter dem halbkreisförmigen oder halbelliptischen Hsch. eingezogen u. bedeckt (seltener zur Hälfte frei3), die Augen beim S sehr gross, kugelförmig u. dicht aneinander stehend, der schmale Scheitel konkav; beim Q kleiner, voneinander entfernt stehend, Fld. lederartig gerunzelt, mit Spuren von einigen Längsrippen, hinten klaffend; beim Q (selten auch beim S) auf mehr weniger basale Stummeln reduziert u. der Hlb. stark entwickelt, wurmartig, frei.

Lampyrinae 251.

2' K. normal, vorgestreckt, die dicken, beim S oft gekämmten oder gesägten F. vor den Augen unter dem SR. der St. eingefügt, voneinander entfernt stehend. Trochanteren gross, die Schl. an ihrer Spitze, die HSchl. etwas seitlich an sie eingefügt, Hsch. viereckig, Fld. lederartig gerunzelt, hinten klaffend, die Q wurmförmig, ohne Spuren von Fld.

Drilinae 253.

1' Schl. u. Schn. einfach, schlank u. dünn, die ersteren etwas dicker als die letzteren, nicht abgeflacht u. gefurcht.

4'' OL. nicht sichtbar; Fld. nur bei einigen Malthinus mit Punktreihen.

Cantharinae 254.

4' OL. stets deutlich sichtbar.

5'' K.u. Hsch. glatt, höchstens mit mikroskopischer Grundskulptur, HHü. stark schräg gestellt, unter den VWinkeln des Hsch. u. an den S. des Bauches mit ausstülpbaren Hautblasen; Fld. ohne Epipleuren.

Malachiinae 275.

5' Die ganze OS. punktiert4, HHü. gerade oder fast gerade, quer gestellt, Hsch. u. Hlb. ohne ausstülpbare Hautblasen. Fld. wenigstens vorn mit schmalen Epipleuren

Dasytinae 283.

Fußnoten

1 Bei Henicopus sind beim S die HSchn. ungleich verdickt, gekrümmt u. als Geschlechtscharakter hier nicht zu berücksichtigen.


2 Bei unseren Gattungen.


3 Bei der Gattung Luciola aus Illyrien.


4 Nur bei Lobonyx Duv. u. Eulobonyx Kr. aus Südeuropa u. Turkestan, die bei uns nicht vorkommen, nicht punktiert.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1911.
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