17. Gattung: [52] Barypithes Duval.

Mit Omias sehr nahe verwandt, aber durch länglichere Gestalt u. seitenständige FFurchen abweichend. Die OS. ist niemals beschuppt, sondern fast kahl, glänzend, selten anliegend, spärlich behaart, meistens mit locker abstehenden Haaren besetzt. Rüssel vorn gefurcht, die F.u.B. sind stets gelb, die VSchl. beim S manchmal mit einem kleinen Zähnchen bewaffnet.


Die Arten leben auf niederen Gräsern u. andern Pflanzen u. unter feuchtem, abgestorbenem Baumlaub.

Bei den S sind die V.- u. MSchn. immer doppelbuchtig, oft die VSchn. an der Spitze nach innen gebogen.


1'' Fld. kahl, oder nur mit wenigen, kurzen, anliegenden Härchen besetzt.

2'' Verhältnismässig gross, Hsch. spärlich punktiert, die Zwischenräume der Punkte sind mindestens so breit als die Punkte selbst. (Länge 3,5 bis 5 mm.)

3'' Braun oder schwärzlichbraun, Hsch. grob u. spärlich punktiert, die Zwischenräume der Punkte viel grösser als die Punkte selbst. Fld. kürzer u. breiter, eiförmig. 3,5–4 mm. – (B. brunnipes Oliv., ebeninus Boh., gracilis Beck.)

Bei uns die häufigste Art

araneiformis Schrnk.

3' Schwarz, B. gelbrot, Schl. rostrot, Hsch. stark u. dichter punktiert, die Zwischenräume der Punkte so gross als die Punkte selbst; Fld. lang, eiförmig. 4–5 mm.

Elsass, Hessen, Nassau, Schwarzwald, selten

montanus Chevl.

2' Klein, schwarz, F.u.B. gelbrot, Hsch. schmal, so lang als breit u. dicht punktiert, die Zwischenräume der Punkte kleiner als die Punkte selbst, Fld. lang oval, in der Mitte am breitesten. Rüssel breiter als lang. 2,2–3 mm.

Bayern, Hessen, Nassau, Rheinprovinz, Böhmen, nicht häufig.

tener Bohem.

1' Fld. mit deutlich abstehender, nach hinten geneigter Behaarung.

4'' V.- u. MSch. mit einem Zähnchen. Rüssel stark nasenförmig gebogen. VSchn. des S von der Mitte zur Spitze stark nach innen gebogen. Braunrot bis schwarzbraun, F.u.B. gelb. 3–4 mm. – (B. subnitidus Bohem.) setosus Formanek1. – T. 155, Fg. 11.

Im südlichen Teile Deutschlands an Gräsern bei Waldrändern; in Schlesien häufig

Chevrolati Bohem.

4' V.- u. MSchl. ungezähnt, Rüssel nicht oder schwach gekrümmt.

5'' Rüsselrücken zwischen der FBasis ein wenig eingeengt, von da zur Spitze merklich erweitert. Fld. eiförmig, weit vor der Mitte am breitesten, nicht doppelt so lang als vor der Mitte breit.

6'' VSchn. des S von der Mitte zur Spitze nach innen gekrümmt.

7'' Alle Schl., besonders die 4 vorderen beim S stark verdickt. Hsch. beim S kugelig, von der Breite der Fld., dicht punktiert. Hsch. u. Fld. stark gewölbt, dicht u. langbehaart, die letzteren kurz eiförmig, mit starken, dicht punktierten Streifen. Körper viel grösser als bei den 2 folgenden. Pechbraun bis rotbraun. 3–4 mm.

Frankreich u. im angrenzenden deutschen Gebiete; Elberfeld.

pellucidus Bohem.

[53] 7' Die Schl. beim S kaum dicker als beim Q. Hsch. in beiden Geschlechtern viel schmäler als die Fld., grob, wenig dicht punktiert, Fld. eiförmig, lang u. weniger dicht behaart. Rüssel der ganzen Länge nach gefurcht, Gld. 1 u. 2 der FGeissel länglich, Gld. 1 doppelt so lang als breit, 2 wenig kürzer. Braun oder schwarzbraun. 2,5–3 mm. – B. violatus Sdl.

Hessen, Nassau, Cassel, Thüringen, Hamburg

trichopterus Gaut.

6' VSchn. des S an der AussenS. fast gerade, innen doppelbuchtig. Gld. 1 der FGeissel wenig, 2 nicht länger als breit. Hsch. viel schmäler als die Fld., letztere eiförmig, mit starken Punktstreifen u. beim S mit schmalen Zwischenräumen. Braunrot, Hsch. kaum abstehend behaart, die Behaarung der Fld. ziemlich kurz, nach hinten geneigt; die Haare der Streifen viel kürzer als jene der Zwischenräume. 2,2–2,5 mm. – (B. scydmaenoides Sdl., Pirazzolii Stierl.)

Nach Schilsky in Bayern, Nassau, Thüringen; sonst vorzüglich in Italien

gracilipes Panz.

5' Rüsselrücken zwischen der FBasis nicht eingeengt, von da nach vorne nicht deutlich erweitert, parallel, daher die FFurchen vorne nicht deutlich schräg stehend. Fld. oval, in der Mitte am breitesten, oft doppelt so lang als in der Mitte zusammen breit. Die ganze OS. aufstehend behaart. Die VSchn. beim S am AussenR. gerade, oder nur sehr schwach nach innen gebogen.

8'' Rüssel, von der S. betrachtet, deutlich etwas nasenförmig gebogen. Fld. beim Q nicht doppelt so lang als zusammen breit. Beim S sind die Schl. etwas dicker als beim Q. Braunrot. 2,8–3,8 mm. – (B. punctirostris Bohem.)

Bei uns überall vertreten u. nicht selten

mollicomus Ahrens

8' Rüssel, von der S. betrachtet, nicht gebogen, nur die äusserste Spitze vor der FBasis abfallend. Fld. beim S u. Q lang oval, u. doppelt so lang (beim S schmäler u. deutlicher) als zusammen breit. Beim S sind die Schl. ebenfalls dicker als beim Q. Hsch. nur etwas schmäler als die Fld.

9'' Braunschwarz bis rostrot, die Punkte der Streifen auf der Scheibe der Fld. sind reichlich so gross als jene des Hsch., FKeule länglich eiförmig. Schn. des S fast gerade. 3–4,2 mm. – (B. validus Strl.)

In Böhmen (Prokop), Mähren, (Prossnitz), nicht häufig.

vallestris Hampe

9' Rot, Fld. schwarz, der 1. Zwischenraum an der Naht verwaschen rot gefärbt. Die Punkte der Streifen auf den Fld. sind höchstens so gross als jene des Hsch., FKeule kurz eiförmig. Fld. walzenförmig. VSchn. des S schwach gebogen. 3,5–4 mm.

In der Brünner Umgebung (Reckowitz)

Albinae Formanek

Fußnoten

1 Die zu B. araneiformis als v. gestellte Form setosus Form. ist Chevrolati Q; alle mir als solche bestimmte Stücke haben den Zahn an den V.- u. MSchl., welcher diese Art auszeichnet. Die Behaarung der OS. erweist sich als ein konstantes Merkmal bei den recht schwierigen Arten dieser Gattung.


Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 54.
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