Unterfamilie: Otiorrhynchinae.

(Die FGruben befinden sich auf der OS. des Rüssels, sind nach hinten verflacht, u. von oben vollständig sichtbar, die FFurche setzt sich nicht rinnenförmig schräg nach abwärts fort.)


Übersicht der Tribus:


1'' Klauen einfach, frei, an der Basis nicht verwachsen1.

2'' FKeule nur 1gldr., nicht geringelt, undeutlich abgesetzt, die F. mithin nur 9gldr., V.- u. MSchn. aussen sehr stark doppelbuchtig, innen fast [13] gerade, flachgedrückt, mit messerscharfem AussenR., vor der Spitze eingeschnürt, der ganze Körper mit glasartigen, verwachsenen Schuppen bedeckt. – Hierher nur eine sehr ausgezeichnete Gattung aus Transkaspien u. Turkestan: Mesostylus Fst.

(1. Mesostylini.)

2' F. 11gldr., mit abgesetzter ovaler 3gldr. Keule, oder diese durch feine Nähte geringelt. AussenR. der VSchn. aussen nicht, innen oft deutlich zweibuchtig, oft aber an der Spitze auch nach aussen erweitert, gewöhnlich ohne messerscharfe AussenRKante.

3'' Körper kahl, behaart oder beschuppt u. beborstet, die Schuppen einfach, frei, ohne Zentralpunkte. St. selten bis zum oft vorhandenen Punktgrübchen zwischen den Augen gefurcht. Rüssel verschieden gebildet.

4'' Gld. 1 der FKeule deutlich länger als 2, HHü. von einander weit entfernt, dem SR. der HBr. stark genähert, Episternen der HBr. in der Regel nicht gesondert, Rüssel meist mit vorragenden Pterygien.

2. Otiorrhynchini. 15.

4' Gld. 1 der meist geschwärzten FKeule nicht länger als 2, die FGruben rundlich, an der OS. der Rüsselspitze gelegen, meist schräg u. kurz, grubig zu den VWinkeln gestellt, Rüssel mit paralleler oder gerader, von der FEinlenkungsstelle divergierender URKante; VR. meist mit grossem, 3eckigem, lang bewimperten Ausschnitte. HHü. von einander wenig mehr entfernt als vom SR. der HBr., die Episternen der letzteren in der Regel durch eine feine Längslinie begrenzt. OS. beschuppt u. oft beborstet, selten kahl, oder nur behaart.

5. Ptochini. 34.

3' Körper u. besonders die OS. mit an letzterer verwachsenen, oft körnchenartig erscheinenden u. meist glasig durchschimmernden Schuppen bedeckt u. beborstet, die Schuppen mit einem Zentralpunkte. Rüssel kurz u. breit, parallel oder schwach konisch, an der Wurzel so breit als der VK., ohne Pterygien, die Mitte nicht verengt, mit einer das Niveau des HR. der Augen erreichenden, vorn frei auslaufenden Längsfurche; Gld. 1 der FKeule fast so lang als die restlichen zusammen

(3. Cathormiocerini.)

1' Klauen an der Basis verwachsen2.

5'' Fld. oval oder kugelig, die Schultern stehen nicht nach aussen winkelig vor.

6'' Rüssel von der St. vor den Augen durch eine gebo gene, eingeritzte Querfurche abgesetzt. – Hierher mehrere Gattungen aus Ostafrika, wovon eine (Holcorrhinus siculus Sdl.) auch in Sizilien vorkommt.

(7. Holcorrhinini.)3

6' Rüssel von der St. durch keine eingeritzte Querlinie abgesetzt, manchmal aber mit einem flachen u. seichten Quereindruck.

7'' HHü. weit auseinander gerückt, die Basis der HSchl. nahe am SR. der [14] HBr. stehend, Episternen der HBr. nicht deutlich geschieden. Körper dicht beschuppt u. meist auch beborstet, Schl. ungezähnt.

4. Peritelini. 32.

7' HHü. weniger auseinander gerückt, die Basis der HSchl. vom SR. der HBr. entfernt, Episternen der HBr. durch eine feine Längslinie geschieden.

8'' Die FGruben sind kurz, lochartig, stark vertieft, oft schräg stehend u. auch am HR. scharf begrenzt. Körper beschuppt, mit langen F., Schl. ungezähnt

6. Cyclopterini. 35.

8' Die FGruben sind meist länglicher, selten kurz, stets hinten abgeflacht.

9'' Körper behaart, oder kahl

8. Mylacini. 36.

9' Körper beschuppt u. wenigstens die HSchl. mit einem Zahne.

(9. Nastini.)

5' Fld. (meistens breiter als der Hsch.) mit nach aussen vortretenden Schulterwinkeln. Schl. meistens gezähnt

10. Phyllobiini. 39.

Fußnoten

1 HHü. kurz oval, ganz nahe am SR. der HBr. stehend, die HBr. weit auseinander gerückt, fast doppelt so weit als vom SR., die Episternen der HBr. in der Regel nicht durch eine Längslinie von der HBr. geschieden, oder undeutlich. – Nur die Ptochini haben die Bildung der HHü. u. Episternen wie bei den meisten Tribus von 1'.


2 HHüGelenk gegen die S. stärker verschmälert, weniger auseinander gerückt u. vom SR. der HBr. mehr entfernt stehend, der Raum zwischen ihnen ist wenig breiter als von dem Hüftgelenk zum SR. Episternen der HBr. in der Regel sehr deutlich durch eine Längslinie von den S. der HBr. getrennt. Ausgebildete Pterygien kaum vorhanden. Nur die Peritelini haben die HHü. u. Episternen der HBr. wie bei den Otiorrhynchini, in deren Nähe sie zu stehen kommen.


3 Hierher gehört auch die Otiorrhynchus-ähnliche Gattung Eptacus Desbr., deren Arten auch als Otiorrhynchus beschrieben wurden. Mir sind davon bekannt: E. kurdistanus, arachnoides Strl., ventralis Mars.u. arachniformis Reitt. Das wichtigste Merkmal dieser Gattung, die an der Basis verwachsenen Klauen, hat Desbrochers übersehen.

Quelle:
Edmund Reitter: Fauna Germanica. Die Käfer des deutschen Reiches. Stuttgart: K.G. Lutz, 1916, S. 13-15.
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