Basch, Samuel Siegfried Karl Ritter

[99] Basch, Samuel Siegfried Karl Ritter v., geb. in Prag 9. September 1837, studierte in Prag und Wien, arbeitete seit 1857 im Laboratorium v. Bruecke, wurde 1862 Dr. med. in Wien, war von 1861–65 Assistent bez. Sekundärarzt auf den Abteilungen von Dittel, Jaeger, Tuerk, Kolisko und Haller und ging 1865 nach Mexiko, wo er das Militärspital in Puebla dirigierte und zuletzt Hofarzt des 1867 erschossenen Kaisers Maximilian war. 1870 habilitierte er sich als Dozent für Experimental-Pathologie in Wien und wurde daselbst 1877 Extraordinarius. Er veröffentlichte »Erinnerungen aus Mexico, Geschichte der letzten zehn Monate des Kaiserreichs« (Leipzig 1868); »Untersuchungen über Dysenterie« (Virchow's Arch. 1868), ausserdem zahlreiche experimentelle Arbeiten zur feineren Histologie des Darms und der chylopoëtischen Apparate, ferner[99] über die Summation von Reizen durch das Herz, über die Anatomie des Blatternprozesses, über die physiologischen Wirkungen der Nikotin, über die Innervation des Uterus, über Blutdruck beim Menschen u. v. a. Die betr. Publikationen sind hauptsächlich in den Wiener med. Jahrbüchern, Sitzungsberichten der Wiener Akademie, im Archiv für Physiologie von du Bois-Reymond, sowie in Ztschr. für klin. Med. erfolgt. B. beschrieb auch einen neuen Sphygmo- und Cardiographen.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 99-100.
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