Pfeiffer, August

[1288] Pfeiffer, August, zu Wiesbaden, geb. daselbst 28. Juni 1848, studierte in Bonn, Marburg, Würzburg, später in Berlin und Göttingen (Schüler von R. Koch und Flügge), promovierte 1873, war seit 1874 prakt. Arzt in Nied.-Walluf a. Rh., verzog dann nach Wiesbaden, wurde Abteilungsvorsteher und beeidigter Sachverständiger am Lebensmittel-Untersuchungsamt daselbst und 1887 zum Physikus des Stadt- und Landkreises Wiesbaden, 1891 zum Regierungs- und Med.-Rat bei der königl. Regierung in Wiesbaden, 1900 zum Geh. Med.-Rat ernannt. Er hat sich hauptsächlich mit bakteriol. und hygien. Untersuchungen beschäftigt, 1883 zuerst (in Gemeinschaft mit H. Pagenstecher) erfolgreiche Impfungen mit lupösem Gewebe in die vordere Kammer von Kaninchen, unter Nachweis der Koch-schen Bazillen, vorgenommen, 1885 zuerst die Typhusbazillen im Stuhlgange Typhuskranker nachgewiesen, 1886 durch Nachweis der Koch'schen Choleravibrionen das erstmalige Auftreten der asiatischen Cholera auf deutschem Boden (in Finthen und Gonsenheim) nach Entdeckung der Kommabazillen festgestellt. Litterar. Arbeiten: »Die Vivisection und die Agitation ihrer Gegner« (zusammen mit Mestrum, Wiesbaden 1882) – »Anleitung zur Vornahme bakteriologischer Wasser-Untersuchungen« (Böckmann's chem.-techn. Untersuchungsmethoden, 3. Aufl. 1892) – »Die bacilläre Pseudo-Tuberculose bei Nagethieren« (Leipzig 1889) – »Hygiene und Epidemiologie« (Jahrbuch der prakt. Med. von S. Guttmann, 1891) – »Handbuch der Verwaltungs-Hygiene« (Berlin 1895) – »Berichte über die Verwaltung des Medicinalwesens im Reg.-Bez. Wiesbaden« (1889/91 u. 92/94). Seit 1898 ist P. Redakteur der »Uffelmann'schen Jahresberichte« (Braunschweig). Ausserdem zahlreiche Arbeiten auf bakteriologischem Gebiete (B. k. W., D. m. W., Z. f. Hyg., Repertorium der analyt. Chemie u.s.w.).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1288.
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