Greiner, E.; Pfeiffer, Carl August

[336] Greiner, E. [und C. A. Pfeiffer]. E. Greiner (geb. 1808, gest. 1876) begründete 1845 eine Verlagsbuchhandlung, die er seiner kurz vorher eröffneten Buchdruckerei angliederte.

1871 nahm Greiner seinen langjährigen Mitarbeiter und Schwiegersohn Carl August Pfeiffer als Teilhaber auf, infolgedessen änderte sich die Firma in Greiner & Pfeiffer.

Carl August Pfeiffer war am 23. November 1834 zu Sontheim a. N. geboren, wo er mit 14 Jahren in die Druckerei von E. Greiner in die Lehre trat, nach deren Vollendung er sich auf die Wanderschaft begab, in München, Leipzig und Frankfurt konditionierend, an letzterem Platze als Faktor der Baistschen Druckerei. In gleicher Eigenschaft trat er nach seiner Rückkehr nach Stuttgart in die Druckerei seines Lehrprinzipals ein, zu welchem sich sein Verhältnis bald noch enger gestaltete: 1862 wurde er dessen Schwiegersohn. Hervorgehoben zu werden verdient, daß die Reihe prächtiger, aus seinem Geschäft hervorgegangener Publikationen nicht nur in typographischer Hinsicht seine eigensten Schöpfungen waren, sondern daß auch der Inhalt vieler von ihnen und namentlich mehrerer der bald so allgemein beliebt gewordenen Anthologien von ihm selbst ausgewählt und zusammengestellt worden ist, während diese selbst dann unter einem Pseudonym erschienen. Bei der Auswahl der litterarischen Gaben verfuhr er sehr streng, und namentlich galt ihm als höchster Grundsatz, daß aus seinen Publikationen alles fern gehalten werden müsse, was nicht auf jeden Familientisch gelegt werden könnte, ein Grundsatz, der anderseits nicht wenig beigetragen haben dürfte zu der großen Verbreitung der von ihm geschaffenen illustrierten litterarischen Beilagen für Hunderte von Wochenblättern. Er las, so lange es nur seine Gesundheit erlaubte, alle eingesandten Beiträge selbst durch und strich unerbittlich, was ihm einer zweifelhaften Deutung möglich schien. – Bei Greiner & Pfeiffer erschienen auch die Schriften Karl von Geroks (Palmblätter; Blumen und Sterne; Auf einsamen Gängen; Pfingstrosen; Jugenderinnerungen; Unter dem Abendstern und eine Reihe Predigtbücher). Neuerdings hat die Verlagshandlung ein schon oft versuchtes Problem zu lösen versucht, nämlich neben dem Börsenblatt für den deutschen Buchhandel ein weiteres Inseratenblatt, das wöchentlich in einer Auflage von über 6000 Exemplaren wechselseitig an den ganzen Buchhandel versandt wird, unter dem Titel »Die Buchhändler-Woche« zu schaffen, anscheinend mit Erfolg. Anfang November 1902 ging der Verlag des Blattes an die Firma Carl Weber & Co. in Heilbronn über.

Quellen: Journal für Buchdruckerkunst; Notizen aus dem Börsenblatt für den deutschen Buchhandel.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 2. Berlin/Eberswalde 1903, S. 336.
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