Weber, Ernst Heinrich

Weber, Ernst Heinrich
Weber, Ernst Heinrich

[1813] Weber, Ernst Heinrich, geb. zu Wittenberg 24. Juni 1795, promovierte nach Vollendung seiner Studien 1815 zu Wittenberg, habilitierte sich 1817 zu Leipzig, wurde 1818 a. o. Prof. der vergleich. Anat., 1821 als Nachfolger seines Lehrers Rosenmüller, bezw. 1840 als Nachfolger von Kühn ord. Prof. der Anat. und Physiol. 1866 legte er die Professur der Physiol., 1871 auch die der Anat. nieder und starb 26. Jan. 1878. W. gehört zu den Begründern der neueren Physiologie. Eine Reihe von Kapiteln dieser Disziplin haben durch ihn sehr wesentliche[1813] Umgestaltung erfahren, so die Lehre vom Puls, von der Resorption, Gefühl, Gehör u.a. Auch um die Pflege der Anat. hat er sich namhafte Verdienste erworben, besonders hinsichtlich der Erweiterung der Kenntnisse vom Bau der Drüsen, der Leber, der Geschlechtswerkzeuge, des Nervensystems, namentlich des Sympathikus u.s.w. W. hat fast alle seine Arbeiten als akad. Gelegenheitsschriften veröffentlicht, dieselben sind auch gesammelt u. d. T.: »Annotationes anatomicae et physiologicae« (Leipzig 1851) erschienen. Am bekanntesten ist er durch die zus. mit seinem Bruder Eduard 1825 herausgegebene »Wellenlehre« geworden. Ausserdem bearbeitete W. die 4. Aufl. von Hildebrandt's »Handb. der Anat. des Menschen« (Braunschweig 1830 bis 32) und die 6. Aufl. von Rosenmüller's Handb. der Anat. des menschl. Körpers (Leipzig 1840).

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1813-1814.
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