Burchardt-Nienstein, Frl. Asta

[116] *Burchardt-Nienstein, Frl. Asta, Freiendiez bei Diez, Nassau, ist am 5. April 1855 zu Gransee in der Mark als Tochter des Oberlehrers Burchard geboren, welcher später an das Kadettenhaus nach Potsdam kam, dann nach Oranienstein in Hessen-Nassau versetzt wurde. Von früh auf zeigte sie Anlage und Interesse für Litteratur, wurde aber von eigner Produktion durch häusliche Pflichten abgehalten. Reisen ins Ausland, die schöne Natur und der rege Gesellschaftsverkehr in der Heimat, wie auch Studien mannigfachster Art haben Geist und Anschauung gebildet. Mit 19 Jahren hat sie das höhere Lehrerinnenexamen absolviert, ohne den Lehrberuf zu ergreifen. Seit längerer Zeit litterarisch thätig, hat sie zu den verschiedensten Journalen und Sammelwerken Beiträge geliefert, so 1886 zwei kleine Novellen in »Über Land und Meer«. Die erste, »Sprechende Augen«, wurde ins Russische, Englische und Französische, die zweite, »Lebensstern«, ins Französische und Englische übersetzt. Das poetische Lebensbild »Der grosse Kaiser« wurde von vielen höheren Lehranstalten und Vereinen aufgeführt, wie sie auch jahrelang Festspiele[116] für allerhand Veranstaltungen des Kadettenhauses geliefert hat. Voraussichtlich erscheint 1897 noch ein Roman in Buchform. Einzelne Gedichte sind in Musik gesetzt worden.

‒ Der grosse Kaiser. Poetisches Lebensbild Wilhelms I. mit Musik u. lebenden Bildern. 12. (31) Diez 1897, Th. H. Meckel. bar n –.60

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 116-117.
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