Claussen, Frl. Anna Auguste Henriette

[496] *Claussen, Frl. Anna Auguste Henriette, Ps. Tante Anna, Itzehoe, Holstein, geboren den 5. Juni 1814 in Tetenbüll (Eiderstedt). Dort war ihr Vater Pastor C. Claussen zweiter Prediger, 1825 wurde er in Haseldorf zum Pastor gewählt und starb hier 1859. Bis zu ihrer Einsegnung erhielt Anna von ihrem Vater Unterricht, später im Französischen und Englischen in Altona. Nach dem Tode ihres Vaters zog Anna mit ihrer Mutter nach Itzehoe, Holstein, wo nach dem Tode ihrer Mutter die litterarische Thätigkeit begann. Ihre erste Erzählung »Ein Leben im Schatten« brachte das »Töchteralbum«. Im Jahre 1870 erschienen bei Perthes in Gotha »Briefe einer Predigertochter« ohne Nennung ihres Namens, dann folgten viele Erzählungen, Gedichte, kürzere und längere Aufsätze, sowie Übersetzungen in verschiedenen Zeitschriften, und Briefe über Naturgeschichte und Wanderungen durch die Sternenwelt unter dem Pseudonym Tante Anna. A. Claussen stellte meist ihre Feder in den Dienst der Judenmission. Jetzt lebt die geistesfrische Dichterin in der Nähe ihrer Geschwister als Tante, Gross- und Urgrosstante. Da ihre Augen geschwächt sind, kann sie sich nicht mehr der Schriftstellerei widmen, aber ihre Hände sind nicht müssig, sie beschäftigen sich mit Stricken und Spinnen.

Werke s. Anna Claussen. Band I.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 496.
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