Fußnoten

1 Niebuhrs Röm. Gesch. S. 37. Anm.


2 Ich bemerke bei Gelegenheit dieses Namens, dass ich alle Eigennamen, ohne Rücksicht auf die Aussprache, so schreibe, wie es der Gebrauch bei uns mit sich führt, oder wie die Nation sie schreibt, von der wir sie entlehnt haben. Wo es interessant seyn kann, und die Aussprache sehr abweicht, füge ich sie in Klammern hinzu. Mejico zu schreiben oder Mechico nach deutscher Aussprache zu sagen, heisst die unrichtige Spanische Aussprache des Namens unter uns zu verpflanzen. Mexico, wie man es gewöhnlich ausspricht, ist eine Verdeutschung, die man ebenso beibehalten muss, wie Lissabon, Chili (wie unser ch gesprochen), Venedig und so viele andre, ebenso als man die Tiber, und nie ohne Auffallen der Tiber sagt. Alle Sprachen ziehen einen Theil der fremden Namen in ihr Gebiet hinüber. Wie weit das gehen soll, lässt sich theoretisch nicht bestimmen. Man nimmt am besten die Thatsache als Gesetz an, lässt, was einmal so gestempelt ist, unverändert, stempelt aber nicht selbst. Der einheimischen und mithin einzig wahren Aussprache von Mexico kommt das Italiänische Messico am nächsten, nur dass es mehr wie unser sch lauten müsste. Denn weil die Spanier diesen letzteren Laut in ihrer Sprache nicht besitzen, so schreiben sie den zwischen dem scharfen s und unsrem sch schwebenden Laut der Mexicanischen Sprache in ihrer Verlegenheit sonderbarer Weise mit einem x, das dann der allgemeinen Aussprache dieses Buchstabens in ihrer Sprache folgte. Dieselbe widersinnige Orthographie musste sich der sch-Laut auch in andren Amerikanischen Sprachen von den Spanischen Missionarien gefallen lassen. Vgl. §. 53. Anm. 1.


3 Dies ist um so auffallender, als Herodot (I. 57.) die Einerleiheit der westlichsten und östlichsten Pelasgischen Mundart seiner Zeit ausdrücklich bezeugt, und also mit der damaligen Sprache nicht unbekannt war.


4 So, um nur ein Beispiel anzuführen, ein ausführliches Abiponisches Wörterbuch Dobrizhoffers, das ich mich vergeblich bemüht habe, bei seinen Verwandten und Ordensbrüdern aufzusuchen. Der nicht gedruckte Theil der Sammlungen Hervas, welcher ganz grammatischen Inhalts und wichtiger für die eigentliche Sprachkunde ist, als sein Werk, ruht im Jesuitercollegium in Rom, wo die Benutzung mit grosser Gefälligkeit verstattet wird. Ich hatte schon bei dem Leben des verdienten Mannes, während meines Aufenthalts in Rom, eine Abschrift dieser Aufsätze nehmen lassen. Da diese aber nicht gehörig collationirt war, so habe ich mir durch die Güte des Preussischen Ministers in Rom, Herrn Bunsen eine neue, durchaus zuverlässige verschafft. Meine frühere Abschrift hat der verewigte, um die allgemeine Sprachkunde so vielfach verdiente Vater bei dem Mithridates, aber nach dem Zweck dieses Werks, das nur ganz kurze Nachrichten enthalten sollte, nur sehr unvollständig benutzt.


5 So habe ich eine handschriftliche Grammatik und ein solches Wörterbuch der Aravakischen Sprache, die erstere von Schumann, das letztere von Quandt, beides Missionarien der Brüdergemeine, an mich gebracht. Diese Hülfsmittel sind nicht nur, ausser zwei sich in Philadelphia befindenden (Catalogue of the library of the American Philosophical Society. p. 224. nr. 1578. 521.) handschriftlichen Arbeiten gleicher Art von Theodor Schulz, die einzigen ausführlichen über diese Sprache, sondern auch dadurch vorzüglich wichtig, dass sie über den Karibischen Sprachstamm, zu welchem das Aravakische zu gehören scheint, und von dem die Nachriten sehr unvollständig sind, ein helleres Licht verbreiten.


6 Saggio di storia Americana. T. 3. p. 352.


7 Schlözer erhielt auf dieser Reise von dem Ex-Jesuiten Camaño in Faenza eine von demselben verfasste Grammatik der Chiquitischen Sprache, die, vorzüglich durch ihre Buchstabenveränderungen, eine der merkwürdigsten unter den Amerikanischen ist, und von der es an allen andren Nachrichten fehlt. Da ich dies aus dem angeführten Briefe ersah, wandte ich mich an den gelehrten Sohn des grossen Mannes, den damals noch in Moskau lebenden Etatsrath Schlözer. Durch seine zuvorkommende Güte besitze ich nunmehr Camaño's eigenhändige Handschrift. Er erstreckte seine grosse Gefälligkeit noch weiter, und schickte mir in einer zweiten Sendung noch andre Papiere über Amerikanische Sprachen aus dem Nachlasse seines Vaters, die aber unglücklicherweise in dem Hause in Petersburg, von dem sie an mich besorgt werden sollten, bei der grossen Ueberschwemmung untergiengen.


8 Mariner's (herausgegeben durch Dr. Martin), Kendall's (herausgegeben durch Professor Lee) und der Englischen Missionarien über die Tongische, NeuSeeländische und Tahitische Sprache.


9 Der würdige Astarloa, von dem ich in den Nachträgen zum Mithridates (Th. 4. S. 319.) gesprochen habe, und der viel wichtigere und nützlichere Sprachuntersuchungen angestellt hatte, als sich aus seinen gedruckten Werken entnehmen lässt, hatte eine sehr grosse Menge dieser Namen gesammelt und erklärt. Seine Papiere befinden sich in den Händen seines Freundes, des nachmaligen Ministers in Madrid, Erro y Aspiroz, und es ist sehr zu bedauern, dass dieser gleichfalls sehr kenntnissreiche Mann noch nicht dazu gekommen ist, dieselben, wie er seit langer Zeit beabsichtet, geordnet herauszugeben.


10 Ueber das Entstehen der grammatischen Formen und ihren Einfluss auf die Ideenentwicklung. Gelesen 1822., erschienen in den Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Berlin 1823.


11 In meiner Schrift: lettre à Monsieur Abel Remusat sur la nature des forme; grammaticales en général, et sur le génie de la langue Chinoise en particulier. Paris. 1827.


12 Dies ist leider sehr schwer, allein nur darum, weil die Wichtigkeit, Erzählungen und Reden unmittelbar, aus dem Munde der Eingebornen aufzubewahren, auch von denen nicht gefühlt worden ist, ja noch jetzt nicht gefühlt wird, welche die reichlichste Gelegenheit dazu hätten. Gilij spricht von anziehenden Erzählungen der Maipuren, die ihre alten Ueberlieferungen betrafen, und die er aufschrieb, giebt aber seinen Lesern, als Sprachprobe, einen von ihm verfertigten Aufsatz geistlichen Inhalts. Von den Reden NordAmerikanischer Häuptlinge findet man (z.B. in Morse's report on Indian affairs. p. 71. App. p. 5. 21. 53. 121. 141. 242.) höchst interessante Uebersetzungen, nur sehr Weniges aber besitzt man von solchen Reden in der Originalsprache. Ich habe noch vor Kurzem Schritte gethan, um mir mehr davon zu verschaffen. In Mexikanischer Sprache giebt es noch ganze Geschichtsbücher, welche mit unsrem Alphabet bekannte Eingeborne unmittelbar nach der Eroberung der Spanier aufgesetzt hatten. Noch nie aber ist es mir gelungen, nur Eine Seite davon zu erhalten.


13 Ich sage indess dies nicht um diesen Formeln ihr wirklich verdientes Lob zu entziehen. Kurz, einfach und von Vorfällen des gewöhnlichen Lebens hergenommen, passen sie für den Zweck, den man mit ihnen beabsichtete, wenigstens besser, als halb poetische, halbphilosophische Vorträge über religiöse Geheimnisse von Männern gehalten, die doch der Sprachen nicht vollkommen mächtig waren. Von Geistlichen, die für sehr gelehrt in der Chiquitischen Sprache gehalten wurden, sagte ein Eingeborner: ja, ja, die Sprache des Hauses Gottes verstehen sie schon ganz gut. Er unterschied also diese von Fremden gebildete, in ihrem Umfang beschränktere Sprache von der eigentlichen und wahren des Volks. Immer aber sind die Bacmeisterschen Formeln zu dürftig, um mehr als die einfachste Constructionsart daraus kennen zu lernen. Man findet sie in Murr's Journal. Th. 6. S. 202-211. Bacmeister gab sie 1773. in Petersburg mit einer Bitte wegen einer Sammlung von Sprachproben heraus. Katharina die Grosse ertheilte damals dem Sprachstudium einen Anstoss, dessen Absicht man nicht genug preisen kann. Wenn er wenig erfolgreich geblieben ist, so lag es nur daran, dass die Kaiserin nicht von Männern umgeben war, die richtigere und tiefere Ansichten über die Natur solcher Untersuchungen und Sammlungen besassen.


14 Das erstaunenswürdigste Unternehmen dieser Art ist John Eliot's schon 1666. erschienene, und 1680. neu aufgelegte Uebersetzung der ganzen Bibel in die Sprache der Massachusetts Amerikaner.


15 Man lese die ebenso gemässigten, als gründlichen Vorstellungen, welche die Preussische Hauptbibelgesellschaft hierüber der Englischen gemacht hat in dem im Jahr 1827. erschienenen Jahresbericht. p. 13-17. Es ist zu hoffen, dass auch andre Bibelgesellschaften dem Beispiele der unsrigen, jenen Beschluss nicht anzunehmen, folgen werden.


16 Account of the Tonga Islands. II. p. 377-383. 2. Auflage, die ich immer allein gebrauche. Obgleich in dieser Auflage der grammatische Anhang leider nicht paginirt ist, so scheint es mir doch nothwendig die Seitenzahl zum Nachschlagen anzuführen.


17 Ich habe von hier an bis zu den Worten: sondern beiden entgegengesetzt. eine Stelle aus meiner Abhandlung über den Dualis aufgenommen, da sie wesentlich hierher gehört, und jene Abhandlung nicht jedem Leser gleich zur Hand seyn möchte.


18 Bernhardi, den ich bei diesen Materien immer gern zu Rathe ziehe, druckt das Nemliche folgendergestalt aus: Ich und Du sind entständen durch Sprache, Gespräch, Gegenwart. Anfangsgründe der Sprachwissenschaft. S. 191. 4.


19 Marsden grammar of the Malayan language. p. 42. u. f.


20 In diesem gehört zwar nur ku dem Pronominalunterschied an, aber auch das Malaiische wird zu ku abgekürzt.


21 Da die Tahitische Sprache kein k hat, so werden die Malaiischen ku und kau in ihr zu u und oe.


22 Bernhardi a. a. O. S. 199. 2.) 3.) Einen Fall, der dem hier Gesagten zu widersprechen scheint, siehe §. 53. c.


23 Marsden a. a. O. Elémens de la gramm. Japonaise par le P. Rodriguez, traduits par M. C. Landresse. p. 9-11. 80-82. Arte de la lengua Japona compuesto por el Herm. Fr. Melchor Oyanguren de Sta Ines. p. 21-24.


24 Martin, der Herausgeber von Mariners Beschreibung der Tonga-Inseln, schreibt my und atoo. Ich bediene mich in dieser ganzen Schrift bei allen aussereuropäischen Sprachen immer nur unsrer deutschen Rechtschreibung. Jedes solcher Wörter kann also nach dieser gelesen werden. Von den Buchstaben und Zeichen, die ich werde für uns fehlende Laute gebrauchen müssen, werde ich ein Verzeichniss geben. Wo ich etwa von dieser allgemeinen Regel glaubte, abweichen zu müssen, werde ich es besonders bemerken. Es versteht sich jedoch von selbst, dass ich vor einer solchen Uebertragung in eine eigne Rechtschreibung allemal das ganze Lautsystem der Sprache in seinem Zusammenhange studire, alle in ihr vorkommenden Laute, soviel es die jedesmaligen Hülfsmittel erlauben, feststelle, an der Seite derselben die bisher gebrauchten Orthographieen bemerke, und erst nach diesen Vorarbeiten den Buchstaben wähle, mit dem ich jeden dieser Laute nach sorgfältiger Prüfung bezeichne. Vgl. §. 4. Anm. 1. Das ei in mei ist ein kurzes, rasch ausgesprochenes. In der Tahitischen und Neuseeländischen Ortspartikel mai habe ich das ai der Grammatiker dieser Sprachen beibehalten, da es möglich ist, dass diese Mundarten den Ton breiter und gewichtiger halten.


25 Bei allen in dieser Schrift erklärten Stellen fremder Sprachen, bei welchen es auf die grammatische Fügung ankommt, befolge ich die von Abel-Remusat im Tschoung Young beobachtete Methode. Zuerst steht der Text der fremden Sprache. Dann kommt eine Uebersetzung oder Erklärung jedes Wortes desselben ohne Ausnahme, und in der nämlichen Folge, in welcher es steht. Ist die Uebersetzung nicht mit Einem Worte zu geben, so sind die mehreren mit Strichen verbunden, ist ein weiterer Zusatz oder eine Erklärung nöthig, so steht alles das Wort Betreffende in einer Parenthese. Die wörtliche Erklärung enthält also immer genau so viel Wörter, Wortverbindungen oder Parenthesen, als Wörter im Text vorhanden sind. Auf sie folgt, wo es nothwendig ist, eine treue, doch auch Deutsch verständliche Uebersetzung in gewöhnlicher Schrift.


26 Ich setze bei auf einander folgenden, aber getrennt ausgesprochenen Vocalen die puncta diaereseos bald über den ersten, bald über den zweiten Vocal, je nachdem es die Deutlichkeit des Drucks rathsam macht. Dasselbe beobachte ich bei Setzung des Accents über Diphthongen.


27 Mariner. II. 379.


28 Mariner. II. 382.


29 l. c. Wörterbuch.


30 Wenn man bedenkt, dass das Neuseeländische Pronomen 1. sing. ahan (Tong. an, Tahitisch van) wohl sichtbar mit dem Sanskritischen ahan zusammenhängt, und dass atû oft in tu abgekürzt wird, so könnte es denen, die gern etymologisiren, einfallen mei und atû mit den Sanskritischen Pronominal-Stammsylben ma und tu zu verbinden. Ich möchte aber so gewagte Herleitungen keineswegs begünstigen. Ma hat wahrscheinlich einen andren, eigentlichen Pronominalursprung. Auch im Japanischen (Landresse. §. 76. p. 81.) giebt es ein Pronomen 1. pers. mi.


31 Man sehe über diese Wörter Mariner. II. 359. 365. 366. und im Wörterbuch unter ihnen selbst und unter give und towards.


32 Oyanguren. 23. Landresse. §. 21.


33 sonata, la, de essa parte. Oyanguren. 23.


34 cerca de vos. Oyanguren. 23. Ganz ähnlich sagt man bisweilen im Italiänischen con meco.


35 p. 21. pronombre comune, p. 22. con iguales.


36 Rodriguez erwähnt konata als Pronomen 1. pers, gar nicht. Nach seiner wunderbaren Eintheilung, wo die einzelnen Pronomina theils im etymologischen, theils im syntaktischen Theil aufgeführt werden, hat er sonata (übersetzt bei Landresse Vous) im ersteren als einziges Pronomen 2. pers. Im letzteren kommen unter mehreren Formen konata und sonata (verglichen mit Votre excellence) als termes honorifiques vor. §. 18. und 76. p. 81. Nach Oyanguren ist konata gemeines Pronomen der ersten Person, dagegen vornehmes der zweiten und in dieser ist ihm sonata, als unter Gleichen geltend, entgegengesetzt, p. 21. 22. Sie widersprechen sich also über sonata geradezu. An einen möglichen Zusammenhang dieser Pronomina mit den Ortsbezeichnungen scheint keiner von beiden gedacht zu haben.


37 Cirbied (Grammaire de la langue Arménienne. 207.) übersetzt diese 3. Person il, aber Villotte (Dictionarium Latino-Armenicum. hh. vv.) ipse, se. Sie hat also immer eine Beziehung auf das Selbst. Ich habe bei allem aus dem Armenischen Angeführten immer genau Villotte mit Cirbied verglichen, und die Abweichungen sorgfältig bemerkt. Der in das Journal Asiatique (II. 297-312.) eingerückte Brief des Doctors Zohrab muss jedem, der sich mit dem Armenischen beschäftigen will, gerechtes Mißtrauen gegen Cirbied's Grammatik einflössen.


38 Cirbieds Grammatik. 554. 555.


39 Villotte führt zwar dies Adverbum nur bei illic, bei istic aber antr [an]. Ich halte aber das End-r für keinen Wurzellaut des Pronomen.


40 Wörterbuch, p. 176. A person fronting another who addresses him. Lee übersetzt e mara gewöhnlich durch sir, und giebt es im Paradigma der Declination p. 10. als Vocativ von rânga tîra, einer aus dem vornehmsten Stande der NeuSeeländer, an. Man könnte es daher auf diesen Stand beschränkt und unsrem Durchlaucht ähnlich halten. Es wird aber in den bei ihm vorkommenden Gesprächen (p. 100. 101.) ganz allgemein und bei ganz niedrigen Handarbeitern gebraucht.


41 Man vergleiche hiermit, was Niebuhr (Römische Geschichte. I. 55.) über die Unzulässigkeit der Sprachableitung von Einem Menschenpaare sagt.


42 v. Chamisso in Kotzebues Entdeckungsreise. Th. 2. S. 46.


43 In Lee's NeuSeeländischem Wörterbuch, und es lässt sich in diesen Dingen immer von einer dieser Sprachen auf die andere schliessen, führt der bei weitem grössere Theil der Wörter die Angabe bei sich, dass sie auch als Personen- oder Ortsnamen dienen.


44 Adrian Balbi's introduction à l'Atlas ethnographique. p. 262., wo aber fälschlich vae gedruckt ist. A grammar of the Tahitian dialect. In der 1821. erschienenen Uebersetzung des Evangeliums Johannes kommt wirklich nur pape vor.


45 Dobritzhoffer's historia de Abiponibus. T. 2. p. 199.


46 Vielleicht stehen mit dieser Sprache die Trauergesänge in Verbindung, welche bei Begräbnissen auf den Tonga Inseln üblich sind. Sie werden in der Volksclasse welche sich diesem Geschäfte widmet, von Vater zu Sohn überliefert, ohne dass sie irgend einer versteht oder ihren Ursprung kennt. Da man deutlich Tongische Wörter darin erkennt, so sind sie vermuthlich in einem veralteten Dialect dieser Sprache gedichtet. Mariner's account. Th. 2. p. 217.


47 Man sehe mehrere Beispiele dieser Art in Balbi's Introduction à l'Atlas ethnographique du globe. p. LXXXII – LXXXVI.


48 Die höchst einfache Conjugation besteht nemlich bloss aus dem vor das Verbum gestellten Pronomen. Bloss das Futurum verändert das Pronomen 1. pers. sing. aus mi in ma, und setzt in den übrigen Personen zwischen das Pronomen und das Verbum die Sylbe va. Die drei andren Tempora: Praesens, Imperfectum und Perfectum werden nur durch den Accent unterschieden. Im Praesens und Perfectum (das seiner Natur nach ein Praesens ist) liegt der Accent auf dem Pronomen, miba, ich liebe, habe geliebt, im Imperfectum auf dem Verbum, mibá, ich liebte. Grammatikalsk indledelse til tvendeSprog Fanteisk og Acraisk forfattet af Chr. Protten. S. 35.


49 Man leitet Race von radix, radius (als linea propagionis) und ratio (Ménage h. v.) ab. Es ist aber auffallend, dass die in den Lateinischen Töchtersprachen diesen Wörtern in ihrer eigentlichen Bedeutung entsprechenden Ausdrücke sämmtlich verschieden sind, das Lateinische hingegen die auf Geschlechtslinie angewandten Wörter, ramus, stirps, unverändert, nur in metaphorischem Sinne braucht.


50 Klaproth hat den Racenunterschied und das Verhältniss desselben zur Sprache in einem eigenen ausführlichen Aufsatz (Mémoires relatifs à l'Asie. II. 1-54.) abgehandelt. Die Unhaltbarkeit der bisher über die Racen aufgestellten Systeme ist darin auf das überzeugendste dargethan, und die richtige Folgerung gezogen, dass es unbezweifelt weit mehr als fünf verschiedene Menschenracen giebt, dass aber die bisherigen Beobachtungen noch nicht hinreichen, sie und die aus ihrer Mischung entstandenen Völker bestimmt von einander abzusondern. Dagegen muss ich gestehen, dass ich auf die Beweiskraft der Liste gleichlautender Wörter der Mongolischen und Kaukasischen Race kein besondres Gewicht legen würde. – Gegen die auf die Gesichtsbildung gegründete Benennung der Mongolischen Race erklärt sich Klaproth mit Recht in den tableaux historiques de l'Asie. p. 153.


51 Sie finden sich in Raymond Breton's 1665. in 8. in Auxerre herausgekommenen Dictionnaire Caraibe François et François Caraibe. Er fügt bei einer nicht unbedeutenden Zahl von französischen Wörtern den Weiberausdruck hinzu. Diese habe ich in einem doppelten Wörterbuch gesammelt, so dass man nicht bloss die einheimischen Weiberwörter, sondern auch, was vorzüglich wichtig ist, den Kreis der Gegenstände übersehen kann, auf den sie sich erstrecken.


52 Ich habe schon oben (§. 53. c.) der Verwirrung erwähnen müssen, welche in der Schilderung des Japanischen Pronomen nach den bis jetzt vorhandenen Hülfsmitteln herrscht. An der Thatsache, dass die Weiber sich eines eignen Pronomen 1. pers. bedienen, lässt sich nicht zweifeln. Rodriguez (Landresse, §. 76. p. 81.) und Oyanguren (p. 21.) bezeugen es einstimmig. Allein über die Beschaffenheit und selbst den Gebrauch der verschiedenen bei ihnen vorkommenden Formen sind sie höchst unbefriedigend. Rodriguez hat warawa (ob hier wa eine Wiederholung der ersten Sylbe des wahren Pronomen, oder, was wahrscheinlicher ist, die bestimmende, auch an Substantiva gehängte Partikel §. 7. ist, wird nicht gesagt; ra ist Bescheidenheits- oder Demuthspartikel. §. 104. p. 102.), wagami (waga ist zugleich pronomen 2. pers., dessen sich Bediente, Schüler und Kinder, vermuthlich unter sich, bedienen; ga ist der Ausdruck der grössesten Verachtung, dagegen mi ehrende Partikel §. 104. p. 101., so dass in der Zusammensetzung wagami das ga wohl auf irgend eine Weise die ebenso lautende Genitivpartikel ist; wagamino, aber auch mino allein ist sui §. 22.), midzukara (midzukarano, sui), Oyanguren hat die letztere Form unter den weiblichen nicht; dagegen folgende, bei Rodriguez fehlende: iibun, iiko, 1iisin, sing: iiga (dies scheint zu heissen, dass 1iisin der plur. wir ist, allein sonst ist das Pluralsuffix 'su), iimon. Unmittelbar darauf setzt er hinzu: und viele von diesen sind dasselbe mit egomet, ich selbst, 1iisin, ich in Person, iimon ist sich selbst fragen.


53 Mithridates. Th. 3. a. S. 167.


54 Balbi's introduction. p. 40. Mithridates. Th. 2. S. 302. 303.


55 W. Marsden's grammar of the Malayan language. p. XV-XVII.


56 Beide Wörter sind auch Malaiisch, und stammen aus dem Sanskrit, bhâsa, Sprache, ist bhâshâ, dem krama entspricht das Malaiische krâmat, ehrwürdig, das aus dem Sanskritischen krama stammt, welches, von kram, gehen, herkommend, Ordnung, Methode, dann aber heilige Vorschrift und Macht, Stärke bedeutet.


57 de pentepotamia Indica, p. 28. 29.


58 Mithridates. Th. 4. S. 324. 325.


59 Eine höchst wunderbare Höflichkeitsformel ist das schleppende Neugriechische Pronomen, tou logou mou, ich u.s.f.


60 Dass man hier gerade die Endung oa wählt, liegt wohl daran, dass man die mit tzin vermehrte Grundform als ein Adjectivum in o ansieht. Dem Verbalbegriff gehört bloss a an.


61 ni ist das Pronomen der 1. subjectiven, c das der 3. objectiven, no das der 1. reflexiven Form, tlasoti die wegen der gleich folgenden Kennsylbe veränderte Grundform tlasotla, lieben, li die Kennsylbe der Handlungen zum Nutzen oder Schaden eines Dritten.


62 Account. T. 2. p. 94.


63 Arte novissima de lengua Mexicana que dictò D. Carlos de Tapia Zenteno p. 15. 16.


64 ti ist das pron. pers. 2. pers. sing., no das pron. poss. 1. pers. sing. Bist ist ausgelassen, die Form des persönlichen Pronomen macht von selbst den Ausdruck zum Verbum.


65 kokoa, krank seyn, eigentlich ein reflexives Verbum: wenn jemand etwas am Leibe schmerzt, das s gehört dem Perfectum an, welches der Bildung der Verbal-Adjectiva in qui zum Grunde liegt, ka entsteht allemal aus der Endung qui, wenn das Wort einen andren Zusatz erhält, tli ist eine der Substantiv-Endungen.


66 Es wäre interessant den Urspung der Sylbe tzin zu kennen. Genau lässt sich die Etymologie nicht angeben. Darauf führen kann, dass tzin-ti anfangen heisst. Hierin könnte der Begriff der Kleinheit liegen. Wahrscheinlicher aber bedeutet tzin in diesem Verbum selbst das erste, alte (auch in andren Sprachen als Zärtlichkeits- und noch öfter als Verehrungs-Benennung gebraucht), hinter uns liegende. Die Göttin Centeotl, die als die ursprüngliche angesehen wird, führt eigentlich (A. v. Humboldts Monumens des peuples de l'Amerique. p. 97.) den Namen Tzinteotl. Tzin-tlan, wörtlich Hinter-ort, ist eine der Mexikanischen Praepositionen. Daher begegnet sich höchst sonderbarer Weise die Ehrfurchtssylbe tzin mit Wörtern ganz andrer Natur.


67 Man vergleiche die Einleitung zu Bopps trefflicher Beurtheilung von Grimms deutscher Grammatik. Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. 1827. S. 251.


68 Von diesem Aufsteigen zur Grammatik handelt meine Abhandlung: über das Entstehen der grammatischen Formen, in welcher ich die Hauptideen noch jetzt für richtig halte, obgleich ich schon, als ich sie niederschrieb, fühlte, wieviel mir nicht bloss zur lichtvollen Auseinandersetzung, sondern auch zur nothwendigen Begränzung der Behauptungen noch durch Nachdenken und Studium zu thun übrigblieb, und obgleich ich sie, ohne den akademischen Beruf, damals nicht herausgegeben haben würde. Wenn es (S. 18.) in dieser Abhandlung heisst: Je mehr sich eine Sprache von ihrem Ursprung entfernt, desto mehr gewinnt sie, unter übrigens gleichen Umständen, an Form, so kann nun, um die Ansicht zu vervollständigen, hinzugesetzt werden: Je mehr sich eine Sprache von dem Culminationspunkt ihrer Grammatik entfernt, desto mehr verliert sie, unter übrigens gleichen Umständen, an Form. So wird durch diesen zweiten Satz der erste, welcher den Endpunkt des Gewinnens im Dunkel liess, gehörig begränzt.


69 Ueber das Entstehen der grammatischen Formen. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Historischphilologische Classe. 1822. 1823. S. 414.


70 Raynouards gramm. de la langue des Troubadours, p. 184. 222.


71 Man vergleiche über das hier von der Ungrischen Sprache Gesagte Rávai's antiquitates literaturae Hungaricae. p. 9-17. 91-100. und dessen Grammatica Hungarica I. 96-101. Ich freue mich bei dieser Veranlassung diesen Mann nennen zu können, dessen Werke lange nicht so bekannt zu seyn scheinen, als sie durch den sich in ihnen ankündigenden, von richtigen Begriffen über Sprachentstehung und Bildung geleiteten gründlichen Forschungsgeist verdienen.


72 Wenn man die Gesetze der Englischen Betonung studirt, was eine der lehrreichsten linguistischen Beschäftigungen ist, so findet man in den Wörtern Germanischen und Romanischen Ursprungs deutlich geschiedne Gesetze derselben. In den ersteren herrscht aber doch nicht die eigentlich Germanische, immer dem Gewicht des Sinnes folgende Betonung, wie an dem Beispiel der mit un zusammengesetzten Wörter zu sehn ist, und die Behandlung der Romanischen in diesem Punkt erscheint, auch mit übrigens grosser Gesetzmässigkeit, doch gewissermassen zufällig. Beide Systeme aber hat der eigenthümliche Geist der Sprache wieder verbunden, und seiner Weise angepasst.


73 Geradezu dasselbe Wort für den Zahl- und den ursprünglichen Sach-Begriff haben heute nur NeuSeeland und die Sandwich Inseln. NeuSeeländisch sind udu udu (die Verdopplung ist überhaupt und bei allen Dingen, die Vielheit mit sich führen, eine ganz gewöhnliche grammatische Form dieser Sprachen) die Haare und udu zehn. Das d des Worts ist der mit r verwandte Laut. Nicholas (voyage. II. 331.) schreibt huru huru und Lee verweist bei udu udu auf uru uru, was aber in seinem Wörterbuch fehlt. Im Sandwichischen ist die Sache, der Unvollkommenheit unsrer Materialien wegen, ungewisser. Der junge Insulaner nannte mir die Haare lau ocho, in einem handschriftlichen sehr kurzen Wörterverzeichniss, das ich der Güte des Herrn von Martius verdanke, heissen sie ocho (in Spanischer Orthographie, da es von einem Spanier herrührt: ojo), dies halte ich für eine Verstümmelung des wahren Worts. Das Sandwichische lau ocho ist vermuthlich das Tongische lau ulu, Haar des Hauptes, obgleich sonst der Kopf Sandwichisch nach dem Insulaner poo, nach dem Spanier po heisst. Hundert ist Sandwichisch nach dem Insulaner lau, nach dem Spanier aber achtzig: rau, wieder also derselbe Laut. Ist dies richtig, so beweist es, dass lau für mehrere grosse Zahlen gebraucht wird, was meine obige Ableitung noch mehr bestätigen würde. Tahitisch und NeuSeeländisch ist rau hundert, und dasselbe Wort bedeutet in der letzteren Sprache auch die Krone, den Hauptbusch der Aeste eines Baums, ferner ein Blatt, so wie auch das Tongische lau. Nichts ist natürlicher als den Haaren des Kopfs und dem Blätterschmuck des Baums denselben Namen zu geben. Tahitisch hat man für Haar rouro.


74 chejenk-nare, vier, eigentlich Zehen eines gewissen Vogels, neœnhalek, schönes Fell. Dobritzhoffer.


75 Nach der in diesen Dialecten ganz gewöhnlichen Veränderung des d in r.


76 Der oben erwähnte Spanier schreibt arua (das a ist blosse Vorschlagssylbe), so wie er überhaupt immer r, nie l hat. Das mag nach einem eignen Dialect der Insel seyn. Der Insulaner in Berlin spricht für r immer l.


77 Zweifelte man, dass dies ua von 2 herkäme, so hebt die Vergleichung der 2. pers. dual. des Pronomen, die nichts, als die Zahl zwei selbst mit einem sich sonst aus der Sprache erklärenden Vorschlag ist, NeuSeel. ko-duâ, Tah. orua, alle Ungewissheit auf.


78 Dies Wort bedeutet nämlich in der Uebersetzung des Evangelium Johannis 4, 18. 6, 9. 10. offenbar diese Zahl. Aber in demselben Kapitel v. 1. und 25. hat es eine andre Bedeutung, die und deren Zusammenhang mit der Zahl ich noch nicht habe aufspüren können.


79 Die edelste Naturkraft kann sich nur eine Zeitlang durch sich selbst halten, sie versiegte, wo sie nicht durch äussre Beimischungen neue Belebung empfienge. Grimm. Deutsche Gramm. II. 76.


80 A. W. v. Schlegel scheint dieselbe Meinung zu haben, ob er sie gleich nicht ausdrücklich ausspricht. Denn er leitet den Vorzug, den das Italienische in Absicht des Wohlklangs vor dem Lateinischen und den germanischen Sprachen hat, aus der Vergessenheit der eignen Muttersprachen her, in welche die beiden sich mischenden Nationen verfielen. Observations sur la langue et littérature Provençales. p. 37.


81 Man lese über diese Bemühungen, das Neugriechische der alten Sprache zu nähern, David's méthode pour étudier la langue Grecque moderne p. VI. Er entschuldigt sich, diese Neuerungen nicht in seine Sprachlehre aufgenommen zu haben, da gar nicht zu bestimmen sey, wie weit sie gehen könnten, und sie doch noch keinen wirklichen Theil (partie intégrante) der Sprache ausmachten. In der Vergleichung des Alt-und Neugriechischen p. 29. führt der Verfasser an, dass die Sprachverbesserer zwar die Endung –oun der 3. pers. plur. praes. des NeuGriechischen im Indicativus unverändert lassen, aber im Conjunctiv, wo dieselbe im Volksdialect gleichlautend ist, in –ôsi flectiren. Dies ist ein merkwürdiges Beispiel versuchter gewaltsamer Eindrängung von grammatischen Flectionen.


82 David a. a. O.


83 Raynouard (Gramm, comparée des langues de l'Europe Latine p. XXIV.) erwähnt bloss der Veränderung von pl in ch, ohne weiter etwas hinzuzufügen. Allein auch cl verwandelt sich so, clavis, llave, chave, clavus, clavo, chavelho. Auch fl erleidet diese Veränderung, flamma, llama, chama. Noch sonderbarer ist chegare für das Spanische llegare, da dies doch wohl eben so von legare stammt, als llevare von levare. Wenn aber nicht cheiro mit olere zusammenhängt, was ich nicht zu entscheiden wage, so kenne ich in keinem Portugiesischen Worte ch für ein einfaches Lateinisches l. Vielmehr scheint dieser Laut nur durch die Ausstossung des l zu entstehen. Denn auch Wörter mit blossem c werden zu ch, wie capellus der späteren Latinität zu chapéo, und gleichergestalt, was ich aber nicht weiter zu erklären wüsste, Wörter mit p, wie populus, Pappel, zu choupo. Daneben ist weder cl, noch pl dem Portugiesischen fremd. Es scheint aber fast, dass die Beibehaltung und Umwandlung dieser ursprünglichen Lateinischen Laute verschiedenen Zeiten oder Mundarten angehört. Denn sie findet sich bei denselben Wörtern zugleich. So giebt es plano, llano und cháo; plantar und chantar; pluma und chumazo. Die Verwandlung gehört der ursprünglichen Volksaussprache an; die Schriftsprache scheint ihr nicht immer treu geblichen zu seyn, und wo sie jetzt Wörter aufnimmt, erhält sie ihnen ihre reinen Laute.


84 Bopps Beurtheilung der deutschen Grammatik von Grimm in den Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik. 1827. S. 259. Man vergleiche Grimms Gramm, I. 851. 852. und bei der ganzen Folge der Germanischen Sprachen.


85 Dieser besteht, man mag idmen wirklich für die 1. praet. oder praes. nehmen, gerade wie in widmas und widma, da beiden tempora dieser Vocalwechsel gemein ist. Zu den gleichen in der Boppischen Beurtheilung angeführten Fällen im Griechischen gehört auch epepithmen verglichen mit pepoitha


86 Das Litthauische hat, auf eine dem Griechischen ähnliche Weise, eine doppelte Conjugation mit der 1. pers. sing. in u und mi. zinnaú heisst also ich weiss, wie wéizdmi ich sehe.


87 Davids Parallelismus. p. 39. 40.


88 David sagt, dass die regelmässigere Verbindung thelô grapsei oder grapsei im Volk durchaus nicht gebräuchlich ist. Vermuthlich gilt dasselbe von êthela grapsei wo er es aber nicht bemerkt. Parallelismus. p. 45.


89 tha aus the(lô)na


90 Gewöhnlich edikos oder apocopirt dikos aber, nach Coray's Beispiel, jetzt in der Schriftsprache idikos von idios


91 Wenn ich die Reduplication zu dem Bau kunstvollerer Grammatik zähle, so thue ich es nur insofern, als sie in Sprachen, welche einen solchen Bau besitzen, in denselben, nicht ihrem rohen Begriff der Wiederholung des Begriffs, sondern feinerer grammatischer Andeutung nach (z.B. als Zeichen der Vergangenheit), verwebt worden ist. Denn sonst ist die Sylben- und sogar Wortwiederholung gerade den Sprachen sehr einfachen, gewöhnlich roh genannten Baus vorzugsweise eigenthümlich. In der grössesten Mannigfaltigkeit findet sie sich in den Sprachen der Südsee-Inseln, die man, meiner bisherigen Spracherfahrung nach, als ihren Hauptsitz ansehen kann. Die kunstvolleren Sprachen aber verschmähen auch durchaus nicht die Mittel, deren sich jene bedienen, und es zeigt sich auch darin die Nichtigkeit aller scharfen Eintheilung der Sprachen in Gattungen und Classen. Das Sanskrit und Griechische bleiben auch in der Reduplication ihrem charakteristischen Unterschiede getreu. Die erstere dieser Sprachen dehnt den Gebrauch derselben weit über den feineren in der Conjugation aus, und scheint phonetisches Gefallen daran zu finden.


92 Grimms Gramm. I. 898.


93 Observations sur la langue et la littérature Provençales. p. 14-18.


94 La ligne de division entre les deux genres n'est pas tranchée.


95 Lettre à Monsieur Abel-Rémusat. p. 48. 49.


96 Man muss hierüber die reichhaltigen tableaux historiques de l'Asie nachlesen. Vorzüglich gehört der Peuples de race blonde überschriebene Abschnitt p. 161. und die 12. Tafel des Atlas hierher.


97 Den Hakas werden grüne Augen zugeschrieben. Aber schwarze galten für ein Zeichen Chinesischer Abstammung, und schwarze Haare waren von übler Vorbedeutung. l. c. 168.


98 Klaproth's tableaux. Text. 182. Atlas. Taf. 6. Mémoires relatifs à l'Asie. II. 281.


99 Klaproth's tableaux. p. 167. 287.


100 Man sehe hierüber Bopp in den Jahrbüchern für wissenschaftliche Kritik 1827. S. 260. 279. besonders Anm. **) 285. und in seiner Grammatik S. 165. 166. In allen seinen Arbeiten über den Indo-Germanischen Sprachbau hat der gelehrte Verfasser diesen Rückblick auf ältere untergegangene Sprachformen zu benutzen versucht. In Einzelnem ist es möglich verschiedener Meynung zu seyn, aber das Daseyn unverkennbarer Spuren solcher Formen, die man im Griechischen auch schon früher vermuthet hat, wird niemand leicht abläugnen können.


101 Bopp in den Annals of Oriental literature. p. 35.


102 Man sehe meine besondre Abhandlung über diese Formen.


103 Deutsche Grammatik. II. 5.


104 Eine vortreffliche Darstellung dieses Ganges der Schrift- und Volkssprachen sehe man in Grimms Vorrede S. XII. zur zweiten Ausgabe seiner Grammatik. Sie hat um so mehr Werth, als sie von einem Manne herrührt, der seine Behauptungen immer nur auf vollständige und genaue Kenntniss des Geschichtlichen gründet.


105 Niebuhr (Römische Geschichte. I. 82.) bemerkt, was einen sehr interessanten Unterschied ausmachen würde, dass Haus, Feld, Pflug, Wein, Oel, Milch, Rind, Schwein, Schaaf, Apfel und andre Lateinische Wörter, welche Ackerbau und sanfteres Leben betreffen, mit dem Griechischen übereinstimmen, während alle Gegenstände, die zum Krieg oder der Jagd gehören, mit durchaus ungriechischen Wörtern bezeichnet werden.


106 Zur Verbesserung eines früheren Irrthums und zum Beweise, dass man bei Unkenntniss des Sanskrits nur mit der grössesten Vorsicht im Griechischen und Lateinischen etymologisiren darf, führe ich hier vertere an, das sichtbar von einer durch Guna veränderten Form der Wurzel writ, in 1. pers. praes. wartê, stammt und dem ich in meiner Prüfung der Untersuchungen über die Urbewohner Hispaniens S. 79 einen ganz falschen Ursprung anwies.


107 Deutsche Gramm. 2. Aufl. Vorr. S. XI.


108 Memoir on the present state of the English language in the United States of America by John Pickering in den Memoirs of the Amerikan Academy of Arts und Sciences. Cambridge. 1809. Vol. 3. Part 2. p. 439. – A vocabulary or collection of words and phrases, which have been supposed to be peculiar to the United States of America, by John Pickering. Boston 1816. Von dieser letzteren Schrift kenne ich bloss den Titel aus dem Catalogue of the library of the American philosophical society. Philadelphia, 1824. (p. 227.) und weiss daher nicht, inwiefern sie ein neues Werk, oder nur eine Umarbeitung der obigen Abhandlung ist.


109 Mehrere Beispiele der einen und der andren Art dieser Mischsprachen werden in Balbi's introduction à l'atlas ethnographique p. 37-39. angeführt, wo aber das Einzelne sorgfältige Prüfung fordert.


110 Römische Gesch. I. 62. 63.


111 Elémens de la gramm. de la langue Romane avant l'an 1000. p. 76.77.


112 A. W. v. Schlegel (Observations sur la langue et la littérature Provençales. p. 35.) hat diese Behauptung bereits widerlegt. Ich habe indess doch noch bei ihr länger verweilt, weil es mir der Mühe werth schien, in Einiges dabei einzugehen, was er nicht berührt hat.


113 Raynouards gramm. de la langue des Troubadours. p. 208. 209.


114 Raynouards gramm. de la langue des Troubadeurs. p. 210.


115 l. c. p. 210.


116 Raynouard a. a. O. p. 183. nt. I. redet von Verben in er und ir, die ihr Praeteritum in gui machen. Ich finde aber keine Beispiele solcher Verba angeführt.


117 l. c. p. 176.


118 Raynouards gramm. de la langue des Troubadours. p. 223.


119 Raynouard's gramm. comparée des langues de l'Europe Latine. p. XXXI.


120 Die Französische Sprache bewahrt diese Lauteigenthümlichkeit, ob ihr dieselbe gleich nicht fremd ist, nicht mit derselben Regelmässigkeit. Sie bildet auch viens, viens, vient, venons, venez, viennent, lässt aber die Diphthongisirung auch bei den schwachen Endungen viendrois u.s.w. zu. Was ich aber hier eine Ausnahme dieser zuerst von Bopp (Jahrbücher für wissenschaftliche Kritik. 1827. S. 251. u. f.) entdeckten Lautgewohnheit nenne, kann auch als eine Einwendung gegen diese Behauptung angesehen werden. Hierüber mich näher auszusprechen, wird in der Folge ein schicklicherer Ort seyn. Hier berühre ich diesen Punkt nur als eine wahrscheinliche Erklärungsart.


121 Elémens de in grammaire de la langue Romane avant l'an 1000. p. 44-49.


122 Observat. s. la langue et in littérat. Provençales. p. 18.


123 l. c. p. 33. 34.


124 Man sehe Ewalds kritische Grammatik der Hebräischen Sprache §. 111. u. f. und §. 278., wo die Behandlung der Modus und Tempusbildung mir ein sehr nachahmungswürdiges Beispiel abzugeben scheint, wie die Grammatik nicht nach den herkömmlichen Begriffen, sondern nach dem eigenthümlichen Geist jeder Sprache betrachtet und bearbeitet werden muss.


125 Observat. sur la langue et la littérat. Provençales. p. 34. 35.


126 Observations sur la langue et littérat. Provençales. p. 21.22.


127 Davids synoptikos parallêlismos tês Hellênikês kai Graikikês glôssês. p. 30. 31.


128 Ausführliche Griechische Sprachlehre. I. 354. Anm. 8.


129 Vergleiche David (l. c. p. 29.), der dies anzunehmen scheint.


130 Klaproth. Asia polyglotta. p. IX. X. Ich gestehe aber, dass mich die wenigen dort angeführten Gründe durchaus nicht überzeugt haben. Man würde, heisst es an der angeführten Stelle, schwerlich darauf gekommen seyn, zu erkennen, dass das Deutsche und Persische zu demselben Stamme gehören, wenn man bloss die Grammatik beider Sprachen verglichen hätte. Mir scheint dagegen, dass es nur an Ungeübtheit in solchen Untersuchungen hätte liegen können, wenn dieser Zusammenhang, den die Grammatik so deutlich ausspricht, und schon das einzige Verbum seyn beweist, verborgen geblieben wäre. Indess möchte ich auch nicht gern von einem unmittelbaren Zusammenhange des Persischen mit dem Deutschen reden, da man unter dem letzteren gewöhnlich unsre heutige Sprache versteht. Die Stammverwandtschaft mit dem Persischen liegt im Sanskrit, und zunächst muss man daher das Persische auch mit den ältesten Germanischen Sprachen vergleichen. Es bleibt indess allerdings wahr, dass die Vergleichung der Wörter leichter, als die des grammatischen Baues ist. Dagegen lässt sie es auch oft sehr zweifelhaft, ob die Verwandtschaft zweier Sprachen eine des Stamms, oder nach meiner Terminologie des Gebiets ist, d.h. ob sie in ihrem innersten Wesen so übereinstimmen, dass sie, das Wort im weiteren Sinne genommen, eigentlich Eine Sprache ausmachen, oder ob bloss die eine Wörter der andren in sich aufgenommen hat. So wäre es doch gewiss ein Fehlschluss gewesen, wenn man das Persische wegen vieler darin aufgenommener Arabischer Wörter hätte für eine Semitische Sprache erklären wollen. Ich bin indess weit entfernt, darum das Verfahren zu tadeln, die Verwandtschaft der Sprachen vorzugsweise nach Wörtervergleichungen zu bestimmen, und werde gleich zeigen, wie diese indirect auch wahre Stammverwandtschaft beurkunden können. Auch kommt hier in Betracht, dass Klaproth den Ausdruck Stammverwandtschaft bloss der allgemeinen Sprachverwandtschaft, von der ich weiter unten reden werde, entgegensetzt, zwischen dem Familien-und Gebietszusammenhange aber wenigstens an dieser Stelle gar nicht unterscheidet. In diesem Sinne ist es allerdings richtig, dass auch ein abweichender grammatischer Bau nicht zum Beweise gegen die Schlüsse dient, die man aus der Uebereinstimmung der Wurzeln zweier Sprachen ziehen kann.


131 Ein Beispiel solcher Verschiedenheit kann man in Rasks Brief an Nyerup (Rask über das Alter und die Aechtheit der Zend-Sprache. S. 61-80.) und Klaproths Asia polyglotta und tableaux historiques de l'Asie sehen. Rask schrieb aber jenen Brief längst vor dem Erscheinen dieser Werke, und vor seiner eignen Asiatischen Reise.


132 Schon Klaproth (Asia polyglotta. p. [43.].) hat das Unpassende der Anwendung dieser Begriffe auf die Sprachen gerügt.


133 Rask, der in seinem Briefe an Nyerup (in der durch v. Hagen veranstalteten Uebersetzung seiner Schrift Ueber das Alter und die Aechtheit der Zend-Sprache. S. [63].) es Adelung zum Vorwurf macht, die Anlegung eines solchen Fachwerks vernachlässigt zu haben, geht, wenigstens an dieser Stelle, über die Ausmittelung eines sichren Eintheilungsgrundes stillschweigend hinweg. Ich kann daher nicht gleichen Werth mit ihm auf diese Abtheilungen legen.

Quelle:
Wilhelm von Humboldt: Werke in fünf Bänden. Band 3, Darmstadt 1963.
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