Achat

[81] Achat, ein angeblich nach dem Fluß Achates in Sicilien benanntes, gewöhnlich halbdurchsichtiges, hartes Gemenge aus Hornstein u. Chalcedon, oft vermischt mit Carneol, Quarz, Feuerstein, Jaspis, Heliotrop, Amethyst etc.; Edel- od. Halbedelstein; nach Farben, Zeichnungen u. Gemengtheilen getheilt in: grüner A. ist Chrysopras, rother, Carneol, Eis- (fast durchsichtig), Trümmer- od. gehackter A. (mit Bruchstücken von Jaspis, Carneol, Onyx u. a.), Festungs-, Versteinerungs-, Band-, Kreis-, Moos- (mit moosartiger Zeichnung), Landschafts-, Röhren-, Jasp-, Korallen-, Punkt-, Stern-, Wolken-A. u. a. In Europa theils (in Flußbetten) in losgerissenen Geschieben, theils in Porphyrkugeln u. in eignen Gängen auf Gneis u. Porphyr, theils als Überzug, am häufigsten aber in den Blasenräumen der Mandelsteingebirge, in kleinern u. größern Rundmassen. Die schönsten u. buntesten (aus Ostindien, Sicilien u. Sachsen) dienen zu Petschaften, Stockknöpfen, Tabaksdosen, Reibschalen u. (bes. in Florenz) zu Mosaikarbeit. Die Perser glaubten durch den Dampf des A-s Blitz u. Unwetter abwenden zu können. Auch andere Steine nennt man A., z.B. den Obsidian isländischen A., den Chalcedon milchweißen A., den Kieselschiefer schwarzen A., den Amethyst violetten A. Künstlichen A. erhält man durch Kochen geschliffener Chalcedone in Vitriolöl, u. schwarze Streifen, od. durch Glühen der Chalcedone im Überzuge von Soda, um wolkige od. andere Zeichnungen zu bekommen, die aber durch starke Wärme od. Salpetergeist sich verlieren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 81.
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