Angelsachsen

[488] Angelsachsen, ein aus Angeln, Jüten u. bes. Sachsen bestehendes germanisches Volk, welches ursprünglich das nördliche Westphalen u. Niedersachsen bewohnte, in der 2. Hälfte des 5. Jahrh., namentlich 449 unter Hengist u. Horsa, nach Britannien zog, zuerst als Hülfsgenossen der Briten, dann die Briten nach einem Kampfe von 130 Jahren besiegte u. das Land seiner Herrschaft unterwarf. Vor ihnen saßen im Norden die Angeln, im Süden u. Westen die Sachsen, die Jüten in Kent. Nach u. nach gründeten die A. die 7 Königreiche Kent, Sussex, Wessex, Essex, Northumberland, Ostangeln, Mercia, nebst den Hwiccas (daher die Angelsächsische Heptarchie), s. England (Gesch.). Diese 7 Reiche vereinigte 827 Egbert, König von Wessex, u. ward so Stifter der Dynastie der angelsächsischen Könige auf dem englischen Throne, die mit Eduard III. 1066 endete, s. England (Gesch.). Nach ihnen, u. namentlich nach den Angeln, deren Reiche im Norden Anfangs die größte politische Bedeutung hatten, wurde das neueroberte Land Anglia (daher auch der Name Engelland, Angleterre) genannt. Die Verfassung der A. in England, s.d.; ihre Münzen, meist kleine, haben in Avers gekrönte Köpfe mit Umschriften, welche den König, auf andern den Münzort u. Münzmeister nennen; im Revers ein Kreuz; ihre Sprache u. Schrift s. Angelsächsische Sprache u. Nunen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 488.
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