Apostolische Constitutionen

[614] Apostolische Constitutionen (Constitutiones apostolicae), griechisch abgefaßtes Buch, enthält liturgische Formeln, Gebete u. für apostolisch gehaltene kirchliche Sitten in der Form apostolischer Vorschriften; fälschlich den Aposteln selbst od. auch dem Bischof Clemens I. von Rom zugeschrieben, wahrscheinlich nach u. nach seit dem 2. Jahrh. von verschiedenen Verfassern entstanden u. der erstere Theil gegen Ende des 3, Jahrh. im Orient (Syrien) aufgeschrieben, das Übrige später bis zum 4. Jahrh. Ebenso sind die Apostolischen Kanŏnes (Canones apostolici), die jenen dem Inhalt nach verwandt u. auch mit ihnen verbunden, ebenfalls dem Clemens Romanus beigelegt, aber wohl gleichzeitig mit jenen entstanden u. wahrscheinlich erst im 5. Jahrh. in diese Form gebracht worden sind. Es waren 85, in der Griechischen Kirche durch die Trullanische Synode 692 allgemein angenommen, in der Römischen gelten nur die ersten 50. Beide herausgeg. im 1. Bd. von Coteliers Patres apostol.; Die Constitutionen von A. v. Ültzen, Rostock 1853; vgl. Krabbe, Ursprung u. Inhalt der Apost. Constitut.,[614] Hamb. 1829, u. ders. De codice canonum apostolor., Gött. 1829; Drey, Unters. über die Const. u. Kan. der Apostel, Tüb. 1832.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 614-615.
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