Arnould

[753] Arnould (spr. Arnuh), 1) Jean François, eigentlich Mussot, geb. 1734 zu Besanoon, wurde zum Studium der Rechte bestimmt, wurde aber Schauspieler u. st. 1795. Er ist der Schöpfer der Pantomime in Frankreich; schr. viele Lustspiele u. Vaudevilles, z.B. Le savetier dupé, Testament de Polichinelle (1763), Les audiences de Cythére (1770), Les deux solitaires (1774) etc. Unter seinen Pantomimen zeichnet sich bes. La complainte des Barmècides (1781) aus. 2) Sophie, geb. zu Paris 1744, war 1757–1778 Opernsängerin daselbst; bekannt wegen ihrer Stimme, ihres Spiels u. ihres treffenden, obwohl frivolen Witzes. (Ihre Witzreden gesammelt als Arnoldiana). Ihr Haus war der Sammelplatz der Vornehmen u. der Schöngeister Frankreichs, die Zahl ihrer galanten Abenteuer aber groß; sie hatte eine Zeit lang 7 Liebhaber zugleich u. zwar für jeden Tag in der Woche u. aus jeder europäischen Nation einen andern. Sie st. 1803. Sie ist die Heldin in E. A. Öttingers Novelle gleiches Namens, Lpz. 1847, 2 Bde.; Lamotte-Langon gab ihre Mèmoires heraus, Par. 1837, 2 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 753.
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