Begattung

[487] Begattung, die innige Körpervereinigung zweier thierischer Wesen verschiedenen Geschlechts, als Bedingung der Befruchtung des weiblichen Geschöpfes u. der daraus resultirenden Fortpflanzung. Es begatten sich alle Säugethiere u. Vögel, die meisten Amphibien, die Insecten u. viele Würmer, unter letzteren mehrere gegenseitig. Bei den Fischen, den Fröschen u.a. findet wohl Befruchtung aber nicht B. Statt. Zur B. werden die dazu geeigneten Thiere durch einen eigenen höchst kräftigen Naturinstinct, Begattungstrieb, angeregt, der fast bei allen zu bestimmten Jahreszeiten mehr od. minder stark wiederkehrt (Brunst). Nur bei den Menschen, den durch Zähmung ihrer Natur entfremdeten Hausthieren. u. wenigen anderen ist die B. an keine Zeit gebunden. Die Dauer der B. ist sehr verschieden, bei vielen Vögeln nur ein Moment, bei mehreren Amphibien u. Würmern lange, ja wochenlang. Bei vielen Thieren, namentlich Insecten, findet die B. bei vollkommener Entwickelung des Körpers, aber nur ein Mal im Leben Statt, bei vielen anderen kehrt der Trieb mehrmals in derselben B-s-zeit zurück, so bei Sperlingen wohl 20 Mal in einer Stunde. Immer wird eine gewisse, bei Thieren von gleicher Art gleichmäßige, bei verschiedenen Thierarten aber verschiedene Stellung bei der B. behauptet. Meist wird dabei der weibliche Theil von dem männlichen überwältigt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 487.
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