Bergwissenschaften

[615] Bergwissenschaften, zu Betreibung des Bergbaues nöthige Wissenschaften. Meist theilt man sie A) in Bergwerkskunde (B. im engeren Sinn). nämlich: a) Mineralogie, bes. Oryktognsioe, Geognosie, mineralogische Geographie u. ökonomische Mineralogie; b) Chemie, bes. Metallurgie, Halurgie, Probirkunst; c) Mathematik, bes. Markscheidekunst, [615] Mechanik, Wasserbaukunst, Zeichenkunst; d) Bergtechnologie, bes. Behandlung der Maschinen, Hauerarbeit, Grubenbau, Zutagefördern der Erze u. Hüttenarbeiten; e) Bergökonomie, bes. die Lehre, Gruben u. Hütten mit Sparsamkeit zu bewirthschaften, die Aufsicht u. Administration gut zu führen, das Gewonnene vortheilhaft zu verkaufen u. über Alles richtig Buch zu führen; f) Bergrechtswissenschaft; g) Geschichte des Bergbaues; h) Geographie u. Statistik derselben. B) Bergbaukunst. Sie wendet das in der Bergwerkskunde Enthaltene praktische auf den wirklichen Bergbau an, u. zerfällt a) in den gemeinen Theil, welcher die nöthigen Sätze aus der Geognosie, bergmännische Orientirung u. Augenmaß, Beobachtung u. Beurtheilung einer Gegend für bergmännischen Zweck, die Lehre von den Arbeiten des Bergmanns u. den dazu gehörigen Werkzeugen u. die Lehre von den Veranstaltungen, den Betrieben u. dem Ausbau in Gruben behandelt; b) in den mechanischen Theil, der die Lebre von den Wettern, Bergmaschinen, von den Wassern u. den Mitteln, sie zu bewältigen, so wie die Förderungs- u. Aufbereitungslehre betrachtet. Literatur, s.u. Bergbau.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 615-616.
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