Bilĕam [1]

[784] Bilĕam, Beors Sohn, Wahrsager aus Pethoram Euphrat; von Balak, dem König der Moabiter, gezwungen, den Israeliten, welche auf dem Zuge nach Palästina in sein Land gekommen waren, zu fluchen, machte er sich mit Erlaubniß Gottes auf den Weg; dann aber wollte Gott nicht, daß B. hinzöge, u. stellte ihm in einem Engpaß einen Engel entgegen, vor welchem sein Reitthier (Bileams Eselin) auswich, u. da B. sie schlug, fing sie an zu reden u. sich über B-s Grausamkeit zu bellagen. Jetzt erst sah B.[784] den Engel, der ihm erklärte, die Reise sei Gott mißfällig, ihn aber doch ziehen ließ. B. segnete nun drei Mal die Israeliten; dessenungeachtet ward er nachher von den Israeliten erschlagen, weil er den Midianitern gerathen hatte, die Israeliten zum Dienst des Baal Peor zu verführen. Die Rabbiner machen den B. zum Minister Pharao's; verwechseln ihn auch mit Baban u. Elihu. Nach der arabischen Sage war B. aus dem Geschlechte der Enakim, hatte die Bücher des Abraham gelesen, daraus den unaussprechlichen Namen Gottes erlernt u. konnte nun die Erhörung der Gebete von Gott erhalten. Sein Weib verführte ihn, den Israeliten zu fluchen; deswegen nahm ihm Gott die Kenntniß seines Namens u. ließ ihn in Unglauben versinken.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 784-785.
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