Bugenhagen

[433] Bugenhagen, Johann, von seinem Vaterlande D. Pommer od. Pomeranus genannt, geb. 1485 in Wollin; studirte in Greifswald, war schon im 18. Jahre Rector in Treptow, trat 1520, u. mit ihm viele Mönche aus dem Kloster Belbuck bei Treptow, wo B. Exegese gelehrt hatte, zu Luthers Lehre, ging 1521 nach Wittenberg, wurde dort 1522 Lehrer der Theologie, thätiger Beförderer der Reformation, 1523 Pastor u. war ein treuer Freund Luthers, der sich von ihm trauen ließ. In Braunschweig vollendete er 1528 die Reformation. Darauf wirkte er 1528–29 in gleicher Weise in Hamburg, 1530–31 in Lübeck u. 1534 in Pommern; 1536 wurde er Generalsuperintendent des Kurfürstenthums Sachsen; 1537 nach Dänemark berufen, reformirte er die Kirchen u. Schulen, lehrte als Professor an der neu eingerichteten Universität Kopenhagen u. predigte oft vor dem Hofe; 1542 kehrte er nach Wittenberg zurück u. führte die Reformation in Hildesheim ein. Er starb, in den letzten Jahren blind, 1558. Er schr. u.a.: Interpretatio in librum psalmorum, Nürnb. 1523; Geschichte von Pommern, herausgeg. Greifsw. 1728; übersetzte auch Luthers Bibel ins Plattdeutsche, Lüb. 1533. Sein Leben von Lange, Bautzen 1738; von Jänken, Rostock u. Wism. 1757; von Engelken, Berl. 1817; von Zietz, Lpz. 1829, 2. A. 1834.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 433.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: