Caīncasäure

[554] Caīncasäure (Chem.), C32H26O14, findet sich in der Caincawurzel (Chiococea anguifuga [554] et racemosa). Um sie darzustellen, zieht man die Wurzelrinde mit Weingeist aus u. vermischt den Auszug mit weingeistiger Bleizuckerlösung; es entsteht ein gelber Niederschlag, dessen Farbe von einem Gehalte an kaffeegerbsaurem Bleioxyd herrührt. Die von diesem Niederschlag abfiltrirte Flüssigkeit zieht mit Bleiessig einen schwachgelblichen Niederschlag, der aus caincasaurem Bleioxyd besteht; er wird durch Schwefelwasserstoff zersetzt u. aus der vom Bleisulfuret abgedampften Flüssigkeit scheidet sich beim Eindampfen die C. krystallinisch aus. Sie erscheint als eine rein weiße, seidenglänzende, aus seinen versitzten Nadeln bestehende geruchlose Masse, die anfangs keinen Geschmack besitzt, später aber in der Kehle ein zusammenziehendes Gefühl hervorbringt; sie röthet deutlich Lackmus; Wasser löst nur 1/600 seines Gewichts, eben so ist es mit Äther; Alkohol löst sie dagegen sehr leicht auf; an der Luft bleibt sie unverändert. Salzsäure löst die C. auf u. verwandelt sie in Chococcasäure (s.d.) u. Krümelzucker. Die Salze der C. sind wenig bekannt, sie besitzen einen bittern Geschmack.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 554-555.
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