Charenton

[867] Charenton (spr. Scharangtong), 1) (Ch.- le. Pont), Marktflecken an der Mündung der Marne in die Seine, im Arrondissement Sceaux des französischen Departements Seine, 2 Stunden südöstlich von Paris, durch eine Brücke über die Marne mit Alfort verbunden; 3000 Ew.; macht mit den Dörfern Conflans u. Carrières fast nur einen Ort aus; kaiserliches Irren- u. Krankenhaus (Maison nationale pour le traitement des aliénés) mit großen Kellern für 1500 Muids Wein. Dabei zwölffaches Echo. – Zu Ch. war die Hauptkirche der Re. formirten, welche hier auch 1631 eine Synode hielten, wo sie erklärten, daß die Augsburgischen Confessionsverwandten in allen Hauptlehren irrthumsfrei seien, am Abendmahl der Reformirten Theil nehmen, reformirte Personen heirathen dürften etc. Die Kirche wurde 1685 zerstört. Wegen seiner Brücke über die Marne ist Ch. strategisch wichtig, es wurde daher 1649 vom Prinzen Condé, als er Paris blockirte, erobert u. auch 1814 von den Schülern der Veterinärschule von Alfort gegen die Österreicher u. Württemberger vertheidigt. 2) Stadt an der Marmande, [867] Arrondissement St. Amand, Departement Cher; Kanonengießerei; 1400 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 867-868.
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