Corduān

[440] Corduān (fr. Maroquin, engl. Morocco), schönes, sehr geschmeidiges u. kleinnarbiges, dem Saffian ähnliches Leder, nach der Stadt Cordova in Spanien benannt u. zuerst von den Mauren bereitet. Es gibt glatten, rauhen, schwarzen, gelben, blauen etc. C. Der beste C., bes. der gelbe, kommt aus Spanien, fast noch besserer aus der Levante, bes. aus Taurien u. Natolien; in Deutschland wird in Danzig, Lübeck u. Leipzig guter C. gemacht. Der C. wird von Ziegen- am besten von Bockfellen in mehreren Farben u. Sorten verfertigt. Die Corduanmacher, zünftige, Geschenke erhaltende Gerber, bereiten Bock- u. Ziegenfelle mit Sumach, weißen Galläpfeln u. Thran (vgl. Bieren), worauf sie den glatten od. blanken C. auf der Narbenseite schwarz färben u. blank stoßen, den rauhen auf der Aasseite schwarz färben. Außerdem ist es den Corduanmachern erlaubt, Schaf-, Kalb- u. Ziegenfelle bunt zu färben u. sogenanntes englisches geschmiertes Kalbleder für die Schuhmacher zuzubereiten. Eine große Corduanfabrik ist zu Ghöslewo u. Karasu in Taurien, wo bes. gelber (Sathiams), rother u. schwarzer C. gefertigt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 440.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: