Natolien

[708] Natolien (Anadoli, vom griech. ἀνατολική, d.i. Morgenland), 1) im weiteren Sinne so v.w. Kleinasien; Grenzen: im Norden das Schwarze, im Westen das Marmora- u. Ägäische, im Süden das Mittelländische Meer, im Osten das Armenische Gebirge u. der Euphrat; Flächengehalt 12,700 QM., die 6 Mill. Einw. sind Türken, Turkomanen, Griechen u. Armenier. Nach der jetzigen türkischen Verwaltungseintheilung zerfällt N. in die Ejalets: Khudavendiguiar, Aidin, Bozuk, Kastamuni, Karaman, Tarabuzun, Siwas u. Adana.[708] Im Ganzen ist N. ein Hochland zu nennen, gebirgig durch den Taurus u. dessen Zweige, reich bewässert durch viele Flüsse, von denen der bedeutendste der Kyzyl-Irmak ist; hat fruchtbaren Boden (zu einem großen Theile vulkanisch) u. mildes, gesundes Klima, ist aber verhältnißmäßig sehr wenig angebaut; s. Kleinasien; 2) im engeren Sinne das ehemalige türkische Ejalet Anadoli, welches die gegenwärtigen Ejalets Khudavendiguiar, Aidin u. Kastamuni, u. Theile der Ejalets Bozuk u. Karaman umfaßte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 708-709.
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