Currachee

[591] Currachee (spr. Karatschi), Seestadt der englischen Provinz Sind (s.d.) in Ostindien, unterhalb des südlichen Abfalls des Pubb- od. Brahooigebirges gelegen, 1853: 22,227 Ew.; englische Schule u. christliche Kirche. Ausfuhrartikel sind: Kameele, Salpeter, Salz, Reis u. andere Getreidearten, Ghee (flüssige Butter), Häute, Talg, Fische, Alkalien, Indigo, Baumwolle etc.; dazu kommen Transitartikel aus dem Binnenlande, wie Asafötida u. andere Droguen, Farbestoffe, Alaun, Seide, Kaschmirshawls, getrocknete Früchte, Lapis lazuli, Edelsteine, Gold u. Silber, Pferde etc.; die Einfuhr dagegen besteht in Metallen, Eisenwaaren, Baumwollen- u. Seidenzeugen, Garn u. dergl.; die Festungswerke sind in guten Stand gesetzt worden; der Hafen ist der einzige an der Küste von Sind, der für Fahrzeuge von mehr als 10 Fuß Tiefgang zugänglich ist; doch bietet eine Barre vor dem Eingang großen Fahrzeugen Schwierigkeiten; außerhalb des Hafens am Munorah-Point eine gute, den größten Theil des Jahres geschützte Rhede. C. ist ein sehr wichtiger Platz; eine daselbst stationirte britische Militärmacht mit Detachements zu Sahwan u. Bukkur vermag ganz Sind im Zaume zu halten; in mercantilischer Beziehung bildet der Platz gewissermaßen das Thor zu Centralasien; eine Eisenbahnverbindung zunächst zwischen C. u. Hyderabad war 1857 bereits in Angriff genommen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 591.
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