Dialursäure

[104] Dialursäure (Chem.), C8H4N2O8, eine organische Säure, die sich bei der Einwirkung von Schwefelwasserstoff u. andern Reductionsmitteln, auch Alloxan, erzeugt; sie krystallisirt in langen Nadeln von säuerlichem Geschmack, die sich leicht in Wasser lösen, an der Luft roth werden u. sich nach u. nach in Alloxan verwandeln. Das Ammoniaksalz wird dargestellt, indem man Schwefelwasserstoffgas durch eine siedende Lösung von Alloxantin leitet u. die Flüssigkeit darauf mit kohlensaurem Ammoniak sättigt; es krystallisirt in Nadeln, die bei gewöhnlicher Temperatur rosenroth und beim Austrocknen blutroth werden. Es ist leicht löslich in siedendem Wasser, fällt Barytsalze weiß, Bleisalze gelb, Silbersalze werden durch diese Salze reducirt. Das Kalisalz ist durch seine geringe Löslichkeit in Wasser, selbst in siedendem, charakterifirt;[104] man erhält es als gelben krystallinischen Niederschlag, wenn man Cyankalium zu einer Lösung von Alloxan setzt; man erhält es farblos, indem man den gelben Niederschlag in Kali löst u. mit Essigsäure sättigt; es bildet alsdann einen weißen käsigen Niederschlag; man kann es auch durch Auflösen in D. in Salzsäure u. Sättigen mit kohlensaurem Kali darstellen. Das Barytsalz ist ein weißer Niederschlag. Das Bleisalz ist ein gelber flockiger Niederschlag, der an der Luft schnell an Volumen abnimmt u. vielett wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 104-105.
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