Durchziehen

[420] Durchziehen, 1) Erze, Vorschläge etc., sie mit einem Haken unter einander rühren; 2) Durchziehen von Truppen, Manoeuvre, wo ein Treffen in Abtheilungen mit geringer Front abbricht u. sich so durch die. Intervallen des anderen Treffens zieht, bes. häufig in Gefechten angewendet, um erschöpfte Truppen abzulösen, frische Truppen aber zur Wirkung zu bringen, meist nicht ohne Gefahr, indem der Feind während des D-s einen Generalangriff machen kann u. dann die durchziehenden Truppen wehrlos findet. Schon von den Römern angewendet, da deren Aufstellung der Legion vorzugsweise auf das D. der Treffen berechnet schien, kam das Manoeuvre auch im Mittelalter, zuerst bei der Cavallerie, in Anwendung, fiel aber in der Periode der Lineartaktik fast gänzlich weg u. kam erst wieder mit der Anwendung der Colonnenstellungen in Gebrauch. Das Manoeuvre ist ganz gleich mit der Bewegung en echiquier.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 420.
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