Eingeweidewürmer

[545] Eingeweidewürmer (Entozoa, Enthelmintha), Thiere, welche in anderen Thieren (nicht immer in ihren Eingeweiden) leben u. von deren Nahrungssäften zehren. Sie zeichnen sich durch weichen, nackten, langen, dünnen, walzigen od. flachen, od. fadenförmigen Leib aus, haben Haut, Darm, Mund, After, aber weder Knochen noch Athemwerkzeuge u. Blutgefäße. Der Mund ist zum Saugen eingerichtet, hat aber keine Fühler. Einige sind ganz geschlechtslos u. pflanzen sich durch Sprossen (Knospen) fort, andere sind hermaphroditisch u. bei noch anderen sind die Geschlechter getrennt. Man hat bei den Blasenwürmern keine Geschlechtstheile bemerkt u. die Vermehrung geschieht durch Knospen. Was man sonst, wie auch bei Bandwürmern, für Eier gehalten hat, sind Kalkkörnchen. Bisweilen findet sogenannter Generationswechsel statt. Man theilt sie ein in Blasenwürmer (Cystica), Plattwürmer (Limacoidea), Bandwürmer (Cestoidea), Saugwürmer (Trematoda), Hakenwürmer (Acanthocephala) u. Fadenwürmer od. Rundwürmer (Nematoidea), s.d. a. Vgl. Rudolphi, Entozoorum seu vermium intestinalium historia naturalis, Amst. 1807–10, 2 Bde.; Derselbe, Entozoorum synopsis, Berl. 1819; I. G. Bremser, Über lebende Würmer in lebenden Menschen, ebd. 1819; Derselbe, Icones helminthum, Wien 1824, 3 Hefte, Fol.; Küchenmeister, Die in u. an dem Körper des lebenden Menschen vorkommenden Parasiten, 1. Abth. die thierischen Parasiten, Lpz. 1855.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 545.
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