Empyēm

[680] Empyēm (v. gr. Empyēma), 1) (Eiterbrust, Pyothorax), Ergießung von Eiter, od. eiterähnlicher Flüssigkeit in einen der beiden Lungensäcke der Brusthöhle, entweder zufolge Durchbruchs eines (meist tuberenlosen) Eitergeschwürs von der Lunge her (E. internum); od. durch Ausschwitzung in Folge von Entzündung des Brustfells mit nachfolgender Eiterumwandlung des Entzündungsproductes, welches sich zuweilen von selbst nach außen (E. externum) entleert. Außer den Symptomen, die sich bes. auf das sehr erschwerte Athemholen beziehen, ist ein gedämpfter, leerer (Schenkel-) Ton bei der Percussion zu hören; bei der Auscultalion fehlt das Respirationsgeräusch im Umfange desselben. Die Prognose ist meist ungünstig. Das E. muß im äußersten Fall durch einen Einschnitt zwischen der 7. u. 8. bei Männern, bei Frauen zwischen der 5. u. 6. Rippe geöffnet werden, um dem Eiter einen Ausweg zu verschaffen, was jedoch nie ohne Gefahr ist u. nur dann eine einigermaßen günstige Aussicht gibt, wenn das E. abgekapselt ist, so daß die von außen od. von der Lunge her etwa eindringende Luft nicht Pneumothorax verursacht. Um dies zu umgehen, bedient man sich des Schuh'schen Troikars. 2) Jede innere Eiterung, so Empyema articulorum (Arthropyosis), Gelenkeiterung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 680.
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