Falcŏnet [2]

[81] Falcŏnet (spr. Falkoneh), 1) Etienne Maurice, geb. 1716 zu Vevay in der Französischen Schweiz, Bildhauer, kam zu einem Holzschnitzer in die Lehre, bis ihn Lemoine als Schüler annahm. Nach 6 Jahren schuf er seinen Milon von Kroton u. 1766 wurde er von Katharina II. nach Petersburg berufen, um die Reiterstatue Peters des Großen zu gießen. Seine Statuen, deren er viele für öffentliche Plätze, Gärten etc. anfertigte, tragen alle den Stempel des entarteten Geschmacks seiner Zeit. Er kehrte nach Paris zurück u. widmete sich den Wissenschaften, wurde aber 1783 durch einen Schlagfluß gelähmt u. st. 1791. Er schr.: Réflexion sur la sculpture, Par. 1761; Observat. sur les statues de Marc Antoine, ebd. 1771; Werke, Laus. 1785, 6 Bde, u. Ausg. Par. 1808, 3 Bde. 2) F., Banquier in Neapel, gründete daselbst ein großes Haus, mit welchem die neapolitanische Regierung Anleihegeschäfte machte, u. st. 1837 in Neapel. Nach ihm werden die neapolitanischen Certificate auch Falconets genannt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 81.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: