Feuillants

[250] Feuillants (spr. Fölljang, Fulianten, Fulianser), Congregation der Cisterzienser, gestiftet 1577 von Jean de la Barrière für strenge Übung von St. Benedicts Regel, 1586 als selbständig von Sixtus V. gebilligt, 1595 in den Satzungen sehr gemildert, über Frankreich u. Italien verbreitet, 1630 in die französische u. in die italienische Congregation St Bernhards getheilt; Tracht: weiße Kutte ohne Scapulier, Gürtel u. die hinten bis auf die Waden spitz hinablaufende Kapuze weiß, dazu auf der Straße ein weißer breiter Hut. Barrière hatte nach gleicher Regel auch 1588 Klosterfrauen gleiches Namens zu Montesquiou gestiftet, welche sich weit über Frankreich verbreiteten,[250] 1790 aber aufgehoben wurden; seit der Restauration in Frankreich wurden wieder Versuche des Auflebens gemacht. Die F. hatten ein Kloster in Paris u. davon erhielt der 1791 von Lasayette gestiftete Club, welcher dort seine Versammlungen hielt, den Namen. Die Mitglieder desselben gehörten der gemäßigten Richtung an u. mußten später den Jakobinern das Feld räumen. Daher: Feuillantismus, so v.w. das politische Denken u. Handeln nach gemäßigten Ansichten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 250-251.
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