Frère-Orban

[703] Frère-Orban, Walther, geb. 24. April 1812 in Lüttich, studirte in Paris die Rechte, wurde 1832 Advocat in Lüttich, später Mitglied der Hospizienverwaltung, dann Gemeinderath, 1847 Mitglied der 2. Kammer u. am 8. Juni d. I. Minister der[703] öffentlichen Arbeiten u. 18. Juli 1848 der Finanzen. Am 17. Sept. 1852 trat er aus dem Ministerium, ist aber seit 9. Nov. 1857 wieder Finanzminister. F. ist einer der hervorragendsten Leitmänner der liberalen Partei; der schärfste u. gewandteste Redner der Kammer u. thätiger, einsichtsvoller Verwalter der belgischen Finanzen Die belgische Nationalbank ist hauptsächlich seine Schöpfung. Er schr.: Von den Collecten u. der Nothwendigkeit einer Autorisation zu Geldsammlungen in Kirchen od. Privathäusern, Lüttich 1846; La main-morte et la charité, Brüssel 1854; 2. Thl. 1857.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 703-704.
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