Götz

[514] Götz, deutscher Vorname, bedeutet wohl Abgott, Liebling, so G. von Berlichingen; als Zunamen führen ihn: 1) Johann von G., s. Götzen. 2) Johann Nikol., geb. 1721 in Worms; studirte seit 1739 in Halle (daher zu der Hallischen Dichterschule gerechnet), wurde 1742 Hauslehrer u. Hausprediger in Emden, 1744 zu Forbach in Lothringen, 1747 Feldprediger beim französischen Regiment Royal-Allemagne, u., nachdem er noch mehrere Pfarrämter bekleidet hatte, 1766 baden-durlachischer Superintendent der evangelisch-lutherischen Schulen u. Kirchen u. starb als solcher in Durlach den 4. Nov. 1781; Lyriker, gebildet durch französisches Muster, bes. durch Gresset, dem er den Tempel in Gnidos, Karlsr. 1748, u. Paperle, ebd. 1752, nachgebildet hat. Seine Gedichte gab Ramler heraus, Manh. 1785, 3 Bde., u. Aufl. 1807, begleitet von seiner Biographie, hat sich aber darin muthmaßlich mehrfache Abänderungen erlaubt; J. H. Voß, Briefe über G. u. Ramler, Manh. 1809. 3) Jak. Albr. Rodr., geb. 1805 in Simmern, wurde 1828 Oberlehrerder Mathematik u. Physik in Zerbst, 1836 Professor in Dessau u. st. 1848; er schr.: Rechenkunst, Zerbst 1830, 2. A. Berl. 1833; Die Arithmetik, Algebra, Geometrie, Trigonometrie u. Stereometrie, Zerbst 1830; Die analytische u. ebene Trigonometrie u. Polygonometrie, Berl. 1832; Lehrbuch der Physik, ebd. 1837–41, 3 Bde.; Praktisches Rechenbuch, 1841; Lehrbuch der Mathematik für Gymnasien etc. 1842, 3 Bde.; Sammlung von Lehrsätzen, Formeln u. Aufgaben aus der gewöhnlichen Rechenkunst, Mathematik u. Physik, 1843, 4 Thle.; Lehrbuch der Mathematik für die höheren Klassen der Gymnasien, 2 Thle., 1844; Die Elemente der Physik nach mathematischen Principien, 1846.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 514.
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