Gabrielli

[832] Gabrielli, italienische Familie, von Gubbio stammend u. bes. sich in Florenz als eifrige Guelfen zeigend; bes. merkwürdig sind: 1) Cante G.; 1302 Podesta von Florenz; proscribirte die Weißen u. bes. Dante u. Petrarcas Vater. 2) Giacomo, 1336 Podesta von Florenz; sehr grausam. 3) Giovanni de Cantino, 1350 Podesta, verband sich als Guelfe mit Giovanni Visconti, Erzbischof von Mailand, wurde aber von Ägidio Albornas verdrängt. 4) Cante II., 1379 Capitano von Florenz während der Revolution der Ciompi. 5) Caterina, geb. 1730 in Rom, Schülerin Porporas, betrat zuerst das Theater 1745 in Lucca, ging dann nach Wien u. 1765 von Katharina II. berufen nach Petersburg, wo sie 2 Monate lang singen sollte. Sie verlangte dafür 5000 Ducaten; So viel erhält ja keiner meiner Feldmarschälle! rief die erstaunte Kaiserin. So können ja Ew. Majestät einen ihrer Feldma. schälle singen lassen, antwortete die G. Nach Italien zurückgekehrt, wurde sie wegen einer ähnlichen Sottise vom Vicekönig von Sicilen gefangen gesetzt. 1775–77 sang sie in London, 1780 verließ sie die Bühne u. st. 1796. In ihrer Zeit galt sie für die erste dramatische Sängerin.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 832.
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