Gardelegen

[925] Gardelegen, 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Magdeburg; eben u. fruchtbar, stark bewaldet, bewässert durch die Aller, Milde, Ohre u. Uchte; 24 QM., 45,500 Ew.; 2) Kreisstadt darin, an der Milde; hat Schullehrerseminar, 2 Kirchen, 3 Hospitäler, Lein- u. Tuchweberei, Bierbrauerei, Gerberei, Hopfenbau, Freimaurerloge Friedrich zur Vaterlandstreue; 5350 Ew.; Geburtsort von Joachim Lange u. Tiedge. G. soll früher Isenburg (Castellum Isidis) geheißen haben u. nach der Göttin Isis genannt worden sein, die daselbst verehrt wurde, wie man denn noch lange die Stelle des Götterbildes zeigte. Nachdem das Heiligthum von den Franken zerstört worden war, wurde G. von Heinrich I. 924 gegründet u. war bis um 1478 Freistadt; seit 1547 befestigt, litt G. im Dreißigjährigen Kriege viel; 1643–47 von den Schweden noch mehr befestigt; 1638 wurden die Werke vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm geschleift.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 925.
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