Gauche [2]

[12] Gauche, 1) unreine, aus verdorbenen od. verfaulenden Körpern sich absondernde Flüssigkeit, vgl. Eiter u. Geschwür; 2) der Harn od. die flüssigen Excremente der Thiere, die von der Streu nicht aufgenommen worden. Man muß sie, als ein gutes Düngmaterial in besonderen an den Stallgebäuden angebrachten, mit Thon ausgeschlagenen Gauchenbehältern (Gauchengruben) sammeln, ohne aber dem Mist zu viel zu entziehen. Damit sich das Ammoniak nicht verflüchtigt, soll man in die Gauchengrube von Zeit zu Zeit etwas Schwefelsäure od. Gyps bringen. Die G. eignet sich bes. für Wiesen, Kohl, Hackfrüchte u. wird in Fässern (Gauchenfässern) ausgefahren, die auf einem kleinen, am hintern Theile mit einem Bret versehenen Wagen liegen, woraus die G. läuft od. in Strahlen abfließt; sie muß bei feuchter Witterung (auf Wiesen bes. nach dem Schnee) angewendet werden, damit sie nicht ätzt, u. sie ist sehr sorgfältig zu verbreiten, damit nicht fette u. magere Stellen entstehen; 3) so v.w. Gausche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 12.
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