Gdov

[24] Gdov, 1) Kreis im russischen Gubernium St. Petersburg; 60,000 Ew., Finnen, Russen, Karelen; der Boden ist großentheils sandig u. schlammig. Klima feucht u. kalt; die Erzeugnisse werden durch die Erfordernisse der Hauptstadt bedingt. Bemerkenswerth sind die Grabhügel (Kurgane), mit Waldwuchs u. Steinen bedeckt; man hält sie für Grabmäler der gefallenen Russen u. livonischen Ritter, welche sich hier auf ihren Raubzügen bekämpften; 2) Kreisstadt darin an der Gdovka, nahe bei ihrer Einmündung in den Peipus-See; hat 2200 Ew.; ist im Sommer Aufenthalt einiger Bewohner der Hauptstadt. Die Stadt wurde 1421 von Auswanderern aus Novgorod gegründet, 1480 gehörte es den Deutschen Rittern; 3) Marktflecken an der Raba, im Bezirk Bochnia des galizischen Verwaltungsgebietes Krakau; hier 1846 Niederlage der Krakauer Insurgenten durch die kaiserlichen Truppen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 24.
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