Bochnĭa

[937] Bochnĭa, 1) Kreis im Königreiche Galizien (Österreich); hat 43(1/2) QM. mit 212,000 Ew.; 2) Hauptstadt desselben, unweit der Raba, mit Kreisamt, Salinenadministration u. anderen Behörden, Gymnasium; 5600 Ew. Die Einfahrt in den Stollen (auf dem Markte der Stadt) geschieht durch Seile; in der Tiefe von 228 F. ist das erste Stockwerk (von 2800 F. Länge, 180 F. Breite, jetzt aber nur zu Stallungen für Pferde benutzt); 360 F. (700 Stufen) tiefer das 2. Stockwerk, der Stollen ist 7800 F. lang, 300 F. breit; hier ist eine vollständige Kirche, in der jährlich einmal Gottesdienst gehalten wird; 288 F. tiefer das 3. (6000 F. lang) u. noch 120 F. tiefer das 4. u. kleinste Stockwert. Das Salzflötz wurde durch einen Schuster, der einen Brunnen graben ließ, entdeckt; es zieht sich bis nach Wieliczka (s.d.) hin, u. der Salzbau zu B ist mir demselben eigentlich eins. B. wurde 1843 durch den Einsturz der obern Stadt auf die untere, in Folge heftiger Regengüsse, wesentlich beschädigt. Im Salzwerk in der Kehrradskammer Tesch brach im Februar 1850 ein großer Brand aus, der sich auf eine halbe Meile erstreckte, aber keinen großen Schaden anrichtete.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 937.
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