Gidĕon [1]

[344] Gidĕon, Sohn des Joas von Ophea im Stamm Manasse, trat zur Zeit, als Israel unter dem Drucke der Midianiter stand, als Richter auf; erst rottete er den Baalsdienst aus, wofür er den Ehrennamen Jerubbaal erhielt, dann erforschte er, ob Gott seinem Vorhaben, gegen die Midianiter zu ziehen, günstig sei, durch Ausbreitung eines Felles (Fell G-s) auf seiner Tenne in der Nacht. Er bat Gott, im Fall er den Zug genehmigte, das Fell allein bethauen zu lassen, ohne daß die übrige Tenne naß sei, dann, als dies geschah, daß das Fell trocken während der übrige Boden bethaut sei. Als dies geschehen war, führte er das Vorhaben mit 300 Auserlesenen aus u. überfiel u. schlug die Midianiter. Mit den eifersüchtigen Ephraimiten brachte er eine Aussöhnung zu Stande, besiegte noch die Einwohner von Succoth u. Pnuel u. erlangte solches Ansehen, daß man ihn zum Könige machen wollte. Er wies es aber zurück u. lebte wieder als Privatmann. Aus der Beute, die er gemacht hatte, ließ er ein Siegesdenkmal zu Ophra, seinem Wohnorte, aufstellen, bei welchem er einen eigenen Cultus einrichtete u. welches nachher zu einem Idol wurde. Seine 70 Söhne suchten die Gewalt zu theilen, welche der Vater besessen hatte, wurden aber von ihrem Halbbruder Abimelech ermordet.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 344.
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