Glareānus

[376] Glareānus, Heinrich Loriti, geb. im Juni 1488 zu Mollis im Canton Glarus, Sohn eines Landmanns, studirte in Rottweil u. Köln Philosophie, Schöne Wissenschaften u. Theologie, wurde 1512 vom Kaiser Maximilian I. zum Dichter gekrönt, nahm Theil an dem Kampfe Reuchlins gegen die Dunkelmänner, ging 1514 von Köln nach Basel, besuchte 1515 Italien u. ging 1517 nach Paris, wo er Privatunterricht in den klassischen Sprachen gab; nach Basel zurückgekehrt, hielt er ein Pensionat für Studirende, begünstigte anfangs die Reformation, wandte sich aber später von derselben ab u. ging, als die Reformation in Basel gesiegt hatte, mit Erasmus nach Freiburg im Breisgau, wo er 1529 Professor der Poesie u. Geschichte wurde u. nachdem er 1560 sein Amt niedergelegt hatte, 27./28. März 1563 starb. Er schr.: Chronologia in omnes T. Livii decadas, Basel 1531; Annotationes in omnes quae extant Livii decadas, ebd. 1540; Dodecachordon, ebd. 1547; De geographia, ebd. 1527; De asse et partibus ejus, ebd. 1550; Helvetiae descriptio et in laudatiss. Helvetiorum foedus panegyricon, ebd. 1514; Elegiae, ebd. 1516 u.m.a.; Lebensbeschreibung von H. Schreiber, Freib. 1837.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 376.
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