Grylle

[739] Grylle (Grille), 1) (Gryllides). so v.w. Erdgryllen od. Grabheuschrecken; 2) (Gryllus Latr. s. cheta F.), Gattung der Erdgryllen, mit Fühlern von Körperlänge, Vorderbeine von gewöhnlicher Bildung, Hinterleib mit zwei Fäden am Ende, Männchen u. Weibchen gleich groß, Männchen mit Singapparat, Weibchen mit gerader Legröhre; Arten: Feldgrylle (G. campestris), schwarz, Hinterschenkel innen roth, Länge 1 Zoll; auf trockenen Feldern in Erdlöchern, mit vorgestrecktem Kopfe zirpend, beim geringsten Geräusche aber sich zurückziehend u. schweigend; sitzen nur zur Paarungszeit zusammen, nähren sich von Pflanzenwurzeln u. Sämereien, lieben bes. sumpfigen Boden u. thun in Gärten u. Gemüsefeldern großen Schaden; zuweilen fallen sie auch ihre schwächeren Gattungsverwandten, z.B. die Hausgrylle (G. domesticus) an, die oft auch Heimchen genannt wird; diese Art ist graugelblich, Kopf u. Brustkasten schwarzbraun gefleckt, Länge 8 Linien; ein nächtliches Thier, welches in Häusern an warmen Orten, z.B. in Küchen, an Öfen etc. lebt, u. des Nachts hervorkommt, um Brod, Mehl, Getreide, nasses Leder u. dgl. anzufressen, wodurch es sehr schädlich wird; auch sein eintöniges Zirpen läßt es in der Nacht hören; da sie gern in Erbsenstroh kriechen, kann man sie mit diesem fangen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 739.
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