Guimarāes

[765] Guimarāes (Guimaraeus, spr. Ghimarahs), 1) Hauptstadt eines Bezirks in der portugiesischen Provinz Minho; hat altes Schloß (sonst Palast portugiesischer Könige), College, mehrere Klöster u. Hospitäler, Fabriken in Leinwand- u. Eisenwaaren; in der Nähe heiße Schwefelquellen; 8300 Ew. – G., früher Aradusa, Latita, Lactis, Colombina, Sta. Maria, soll schon 500 Jahre v. Chr. von Galliern gegründet worden sein. Die neue Stadt wurde im 11. Jahrh. angelegt u. Heinrich von Burgund, Schwiegersohn des Königs Alfons VI. von Castilien, schlug hier die Residenz seiner Grafschaft Portugal auf, die bis 1511 hier blieb, wo sie Emanuel nach Lissabon verlegte. Zu G. wurde Alfons I., der erste König von Portugal, geboren. 2) Hauptort des gleichnamigen Districts in der brasilianischen Provinz Maranhao; Hafen, Landbau; 2000 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 765.
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