Gummilackschildlaus

[776] Gummilackschildlaus (Coccus lacca, C. ficus L., Chermes lacca Geoffr.), Art der Schildläuse; Männchen von der Größe einer Laus, mit zwei Augen an jeder Seite, zehngliederigen Fühlern, zwei langen Schwanzborsten u. vier Flügeln; Weibchen scharlachroth, eirund, zwölfringelig, auf dem Rücken gefurcht, mit fadenförmigen Fühlern u. zwei Schwanzborsten; Länge 21/2Linien; dieses Thier lebt in Ostindien auf Ficus religiosa, F. indica, Butea frondosa u. ganz bes. auf Aleurites laccifera, seltener auf Rhamnus jujuba; viele beisammen saugen die jungen Zweige an u. aus der Wunde fließt ein Milchsaft, der an der Luft erhärtet u. um die Thiere eine Hülle bildet, in deren Höhlung sie leben; diese gummiartige Masse ist der Gummilack, s.d. Die Thiere selbst, getrocknet u. als kleine Körnchen erscheinend, geben den rothen Färberlack; die Weibchen, nachdem sie sich mit rother Flüssigkeit u. Eiern erfüllt, sterben in der Lackhülle, die Jungen, 20–30, bohren sich durch die Haut der Mutter, wenn die rothe Flüssigkeit verbraucht ist; daher sammelt man den Lack eher, als die Jungen auskommen, u. zwar im Februar u. August.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 776.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: