Halsschmuck

[889] Halsschmuck, Zierrathen, welche am Halse getragen werden u. in Schnuren od. Ketten u. Ringen bestehen. Halsketten waren schon im Orient im Alterthum gewöhnlich, sie waren von Metall od. an einandergereihte Korallen, auch allerhand Schmucksachen daran befestigt u. bis auf die Brust herabhängend. Halsketten trugen nicht allein Weiber, sondern auch u. bes. Männer; so bei den Hebräern (Anack, Raphid, Hali, Harusim); bei den Persern wurden von den Königen goldene Halsketten (Manjakä, Menich) als Amtszeichen, od. als besondere Gnadenbezeugungen ausgetheilt. Gleiches geschah in Ägypten, wo der König seinen ersten Minister mit einer solchen Kette zierte; auch trug der Oberrichter eine solche. Bei den Griechen trugen solche Ketten von Gold od. Bernstein (Hormoi) schon die Weiber in den ältesten Zeiten, später auch von Flechtwerk aller Art (Streptoi). Gewöhnlich waren goldene Halsketten auch bei den Galliern, u. von ihnen scheinen sie die Römer kennen gelernt zu haben; seitdem Manlius Torquatus einemgallischen Heerführer dessen Halskette abgenommen hatte, wurden Halsketten (Torques) bei den Römern Belohnung tapferer Krieger. Die Halsketten der Weiber (Monilia) waren mit Steinen durchflochten u. geziert. Die Germanen trugen Ringe (Halsringe), aus gewundenem Broncedraht bestehend, auch Schnuren von Glas- u. Metallperlen, seltener Ketten, die erst im Mittelalter Mode wurden, vgl. Gnadenkette. Fast alle wilden Völker tragen auch H., so die Sibirier Schnuren von Fischgräten, die Nordamerikaner die Wampums (s.d.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 889.
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