Heliodōros

[214] Heliodōros, 1) Schatzmeister des. Königs Seleukos III. von Syrien, wurde 176 von seinem Könige nach Jerusalem gesendet, um die Auslieferung der Schätze des Tempels zu fordern. Als er, trotz den Vorstellungen des Hohenpriesters Onias, das Heiligthum betrat, erschien ihm ein glänzender Reiter, der auf ihn lossprengte, u. zwei Jünglinge, welche ihn zu Boden schlugen, so daß er ohne Besinnung ward u. nur durch Gebet des Onias genas. Später vergiftete er den Seleukos u. setzte sich selbst auf den syrischen Thron, wurde aber bald von Antiochos Epiphanes verdrängt. 2) H., griechischer Didaktiker des 1. od. 2. Jahrh. n. Chr., von dessen Gedicht Fragmente bei Stobäos; er schrieb auch ein alchemistisches Lehrgedicht, im 8. Bande der Biblioth. gr. von Fabricius, vielleicht von dem Folgenden. 3) H. aus Emesa, unter Theodosius d. Gr., nachher Bischof von Trikka in Thessalien; schrieb in seiner Jugend den Roman Αἰϑιοπικά, von der Liebe des Theagenes u. der Chariklea, herausgeg. Bas. 1545, u. ö, von Mitscherlich, Strasb. 1796, 2 Bde.; von Koray, Paris 1804 u. Lpz. 1805, 2 Bde., deutsch (von Meinhard), Lpz. 1767. 4) H., griechischer Chirurg unter Trajan; er schrieb über chirurgische Maschinen, von Oribasios erhalten, von Guido Guidi lateinisch übersetzt, steht in der Sammlung chirurgischer Schriften von K. Geßner u. in der Sammlung: Medicae artis principes von H. Stephanus. 5) H. von Larissa (Damianos H.), im 4. od. 6. Jahrh. n. Chr., machte einen Auszug aus Herons Optik, als Κε άλαια τῶν ὀπτικῶν, herausgeg. Flor. 1573, von Bartholin, Kopenh. 1674, von Matanus, 1758.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 214.
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