Himĕra

[382] Himĕra (a. Geogr.), 1) zwei Flüsse auf Sicilien, der eine (jetzt Fiume Grande od. F. Termini), auf der Nordküste u. mündete bei Thermä; der andere (jetzt Fiume Salso), auf der Südküste, entsprang auf dem Heräischen Gebirg u. bildete die Grenze zwischen den Besitzungen der Carthager u. Syrakusaner. 2) Stadt auf der Nordküste Siciliens; gegründet am Westufer des H. 649 v. Chr. von Chalcidensern aus Zankle. Hier 480 v. Chr. Niederlage der Carthager durch Syrakusaner, wo Hamilkar blieb; nachdem bei einem Aufstande 467 v. Chr. viele Bürger umgekommen waren, so zogen Dorier von Agrigent u. andere Griechen hierher.[382] 409 wurde H. von den Carthagern zerstört, worauf die Carthager Thermä an dem Ostufer des H. bauten, wohin Afrikaner verpflanzt wurden u. der Rest der alten Bevölkerung übersiedelte. Diese neue Anlage wurde durch ihre Mineralquellen berühmt, u. hierher wurde von Augustus eine römische Colonie (Colonia Augusta Himeraeorum Thermitensium) geschickt; jetzt Termini. H. war Vaterstadt des Dichters Stesichoros.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 382-383.
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