Hippel

[395] Hippel, 1) Theodor Gottlieb von H., geb. 31. Jan. 1741 zu Gerdauen in Ostpreußen; studirte in Königsberg erst Theologie, dann Jurisprudenz, lebte 1760 eine Zeitlang in Petersburg, wurde[395] 1765 Advocat in Königsberg, 1780 erster Bürgermeister u. Polizeidirector, ließ sich von dem Kaiser seinen Adel erneuern u. st. 23. April 1796 in Königsberg. Er war voll Widersprüche in seinem Charakter u. Leben; als Schriftsteller ist er als Humorist bekannt; er schr.: Über die Ehe, Königsb. 1774, 7. Aufl. Berl. 1841; Lebensläufe in aufsteigender Linie, ebd. 1778–81, 3 Thle.; Zimmermann I. u. Friedrich II., 1790; Handzeichnungen nach der Natur (Gedichte), Berl. 1790; Kreuz- u. Querzüge des Ritters A bis Z, ebd. 1793–94, 2 Bde.; Der Mann nach der Uhr (Lustspiel), 2. Aufl. ebd. 1771; Über das Königsberger Stapelrecht, ebd. 1791; Über die bürgerlichen Verbesserungen der Weiber, ebd. 1792, u. Aufl. 1842; Nachlaß über weibliche Bildung, ebd. 1801; Sämmtliche Werke, ebd. 1827–38, 14 Bde. (im 12. H-s Biographie). 2) Gottlieb Theodor von H., Regierungspräsident in Bromberg, starb pensionirt 1843. Er war Verfasser des beim Anfang des Befreiungskrieges von Friedrich Wilhelm III. erlassenen Aufrufs an mein Volk! Er schr. auch: Beiträge zur Charakteristik Friedrich Wilhelms III., Bromb. 1841.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 395-396.
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